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Kino

Rund ein halbes Jahr nach dem Start ziehen die Cinfinity-Macher [Ralf Thomsen](/person/ralf-thomsen_1) und [Martin Turowski](/person/martin-turowski) beim HDF-Kongress in Baden-Baden eine erste Bilanz. Im Interview sprechen sie über Erfolge, Herausforderungen – und warum ihr Modell mehr ist als nur ein Abo.

**Wie ist Ihr Status Quo 5 Monate nach dem Start?**

Ralf Thomsen: Die wohl wichtigste Erkenntnis nach einem halben Jahr: Cinfinity funktioniert! Wir haben inzwischen über 80 Kinos erfolgreich angebunden und konnten bereits über 30.000 Abo-Tickets und ca. 4.500 Tickets zum Normalpreis für Begleitpersonen über Cinfinity verbuchen. Noch beeindruckender: Mehr als 3.500 Abonnentinnen und Abonnenten haben sich in dieser Zeit bereits für Cinfinity registriert – ein toller Start, der uns zeigt, dass unser Konzept aufgeht. Und das Beste: Es geht weiter! Wir sind aktuell dabei, die nächsten 10 Kinos an Cinfinity anzuschließen.

Martin Turowski: Besonders stolz sind wir darauf, dass wir mit der Cinfinity App digital in jedes Kassensystem hinein buchen können – das war tatsächlich die größte technische Herausforderung, die wir gemeistert haben. Diese nahtlose Integration war ein entscheidender Schritt, um den Abonnentinnen und Abonnenten eine reibungslose Nutzung zu ermöglichen. Ein weiteres Highlight ist der enorme Rückhalt, den wir von unseren Partner-Kinos erfahren. Sie schätzen Cinfinity sehr und freuen sich auf den gemeinsamen Weg in die Zukunft. Diese positive Resonanz motiviert uns, Cinfinity weiter auszubauen und noch mehr Kinos anzubinden.

**Was leistet Cinfinity für den Kinobetreiber?**

Martin Turowski: Cinfinity bietet dem Kinobetreiber ein Rundum-sorglos-Paket. Es fallen beispielsweise keine Anschlusskosten an, und es muss auch kein bestehendes System innerhalb des Kinos verändert werden. Das bedeutet jedoch nicht, dass sich die Kinos einfach zurücklehnen können – ganz im Gegenteil! Unser Ziel ist es, gemeinsam neue Kunden zu gewinnen. Dafür unterstützen wir die Kinos aktiv, indem wir ihnen maßgeschneiderte Marketingmaterialien zur Verfügung stellen. Diese Materialien sind individuell auf das jeweilige Kino gebrandet, denn uns ist es besonders wichtig, die Besonderheiten jedes einzelnen Kinos hervorzuheben.

Ralf Thomsen: Ein weiterer wichtiger Baustein ist die direkte Ansprache von umliegenden Firmen. Wir helfen dabei, Unternehmen zu gewinnen, die ihren Mitarbeitenden ein Kino-Abo als Incentive anbieten möchten. So schaffen wir zusätzliche Reichweite und bringen neue Zielgruppen ins Kino. Dass wir dabei digital, pünktlich und verlässlich mit den Kinos abrechnen, versteht sich von selbst. Cinfinity ist nicht nur eine technische Lösung, sondern ein echter Partner, der die Kinos dabei unterstützt, sich zukunftssicher aufzustellen und ihre Einzigartigkeit zu unterstreichen.

**Geht das Kino ein Risiko ein?**

Ralf Thomsen: Cinfinity garantiert den Kinos einen feste Abrechnungssatz pro Abo-Besuch, was für eine klare, transparente und risikolose Einnahmesituation sorgt. Dass wir dabei digital, pünktlich und verlässlich mit den Kinos abrechnen, ist für uns selbstverständlich. Eventuelle Zuschläge für 3D, Überlänge und Logenplätze fließen übrigens direkt in die Kinokassen, ohne den Umweg über Cinfinity. Damit schaffen wir eine Win-win-Situation: Die Kinos profitieren von zusätzlichen Besuchern, ohne finanzielle Unsicherheiten eingehen zu müssen, und können sich voll darauf konzentrieren, den Besuchern ein unvergessliches Kinoerlebnis zu bieten. 

**Wie kommt Cinfinity bei den Kinobesuchern an – gehen sie dadurch öfter ins Kino?**

Martin Turowski: Ja, Cinfinity Besucher gehen tatsächlich öfter ins Kino – das können wir schon jetzt eindeutig feststellen. Wie erwartet, werden durch Cinfinity auch mehr Filme ausprobiert und getestet, was genau dem entspricht, was wir uns erhofft hatten. Aktuell liegt die durchschnittliche Frequenz bei über zwei Besuchen pro Monat. Besonders spannend wird es jetzt, die Entwicklung über ein ganzes Jahr zu beobachten, insbesondere mit Blick auf neue Abonnentinnen und Abonnenten, die vorher seltener ins Kino gegangen sind.

Ralf Thomsen: Unsere Kunden sind sehr zufrieden und loben vor allem die klare und intuitive Bedienbarkeit der Cinfinity App. Ein hervorragender Indikator für diese Zufriedenheit ist der geringe Aufwand, den unser Support-Team aktuell hat – die App funktioniert fast reibungslos. Trotzdem arbeiten wir täglich daran, alle technischen Abläufe weiterzuentwickeln und die Nutzererfahrung (Experience) kontinuierlich zu verbessern. Unser Ziel ist es, das Kinoerlebnis für alle so angenehm und so einfach wie möglich zu gestalten.

**Was erwarten Sie vom Kinobetreiber?**

Martin Turowski: Von den Kinobetreibern erwarten wir vor allem Offenheit und den Willen, neue Wege mitzugehen. Cinfinity ist eine Lösung, die nur dann ihr volles Potenzial entfalten kann, wenn Kinobetreiber aktiv mitarbeiten und die Möglichkeiten nutzen, die wir anbieten. Dazu gehört auch, das Team vor Ort zu schulen und Cinfinity als festen Bestandteil des eigenen Angebots zu integrieren.

Ralf Thomsen: Ein weiterer Punkt, der uns besonders wichtig ist, ist die Qualität. Was meinen wir damit? Wir möchten Kinos anbinden, die einen hohen Qualitätsanspruch an den Kinobesuch haben und mit viel Liebe geführt werden. Das Kinoerlebnis soll etwas Besonderes bleiben – und das gelingt nur, wenn wir Betreiber unsere Kinos mit Leidenschaft und vor allem mit Wertschätzung für unsere Gäste führen. Auch wenn wir den Kinos große Unterstützung bieten, insbesondere im Marketingbereich, erwarten wir, deren tatkräftige Mithilfe bei der Umsetzung unserer vorgeschlagenen Ideen und Massnahmen. Von Kinomachern für Kinomacher. Denn nur so können wir gemeinsam neue Zuschauerschichten für das Kino begeistern und langfristig zurückgewinnen. Cinfinity versteht sich als Partner, der auf Augenhöhe mit den Kinos zusammenarbeitet.

**Sind die Verleiher mit an Bord oder muss der Kinobetreiber befürchten, Filme nicht zu bekommen?**

Martin Turowski: Wir stehen im regelmäßigen Austausch mit den Verleihern und informieren sie kontinuierlich über unsere Entwicklungen. Uns ist es besonders wichtig, eine sehr partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Verleihern zu pflegen, denn am Ende verfolgen wir alle das gleiche Ziel: mehr Besucherinnen und Besucher in unseren Kinos.

Ralf Thomsen: Es freut uns sehr, dass die Verleiher uns einen Vertrauensvorschuss gegeben haben. Dieses Vertrauen ist eine große Motivation für uns, und wir werden alles dafür tun, um dieses gute Verhältnis zu pflegen und weiter auszubauen. Für die Kinobetreiber bedeutet das: Sie müssen sich keine Sorgen machen, dass sie Filme nicht bekommen.

**Was sind Ihre nächsten Schritte?**

Martin Turowski: Am liebsten würden wir jetzt alle Ideen aufzählen, die wir umsetzen möchten – aber wir möchten an dieser Stelle nicht zu viel verraten. Was wir allerdings sagen können, ist, dass einer unser aktuellen Schwerpunkte in der Ansprache von großen Arbeitgebern liegt. Hier sehen wir eine besonders spannende Möglichkeit um neue Kunden für unsere  Kinos zu gewinnen. Denn Firmen, die ihren Mitarbeitenden ein Kino-Abo als Incentive anbieten, schaffen nicht nur ein attraktives Mitarbeiterangebot, sondern unterstützen gleichzeitig die Kinokultur. Wir arbeiten intensiv daran, diese Zielgruppe zu erschließen.

**Sehen Sie Cinfinity auch als Signal für die Politik, wie wichtig Kino für die Kultur ist?**

Ralf Thomsen: Ja, absolut. Cinfinity ist nicht nur ein Abo, sondern auch ein Statement: Wir glauben an die Zukunft des Kinos und wollen aktiv dazu beitragen, diese zu gestalten. Kino ist mehr als nur Unterhaltung – es ist ein Ort der Begegnung, der Inspiration und der kulturellen Vielfalt. Mit unserem Abo und unserer App setzen wir ein Zeichen dafür, dass Kino auch in der digitalen Ära eine zentrale Rolle spielen kann und wird.

Martin Turowski: Unser Ziel ist es, die Aufmerksamkeit der Politik darauf zu lenken, wie wichtig Kino für die Gesellschaft ist und sind in engem Austausch mit allen politischen Gremien und kulturellen Institutionen. Wir sind uns sehr sicher darin, dass die Kinos nicht nur als Wirtschaftsfaktor, sondern vor allem als kultureller und sozialer Treffpunkt für alle Innenstädte aber eben auch im ländlichen Raum unverzichtbar sind. Wir werden alles erdenkliche dafür tun, dass die notwendigen Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit Kino auch in Zukunft ein fester Bestandteil unserer Kulturlandschaft in der breiten Fläche bleibt.  

> Cinfinity auf einen Blick

Start:
Herbst 2024

Registrierte Abonnent:innen:
Über 3.500

Angebundene Kinos:
Mehr als 80 (weitere 10 in Vorbereitung)...

„Wichtigste Erkenntnis: ‘Cinfinity‘ funktioniert!“