Advertisment
Kulturstaatsminister legt los

Wolfram Weimer entlässt Andreas Görgen

Neuer Kulturstaatsminister Wolfram Weimer hat seine erste Amtshandlung vollzogen und Ministerialdirektor Andreas Görgen vorzeitig in den Ruhestand versetzt. Der Schritt könnte eine Abkehr von der bisherigen Kulturpolitik markieren. Als Görgens Nachfolger ist Konrad Schmidt-Werthern vorgesehen.

Susanne von Kessel-Doelle07.05.2025 10:54
Wolfram Weimer entlässt Andreas Görgen
Andreas Görgen muss seinen Posten im BKM räumen imago dts nachrichtenagentur

Wolfram Weimer, neuer Kulturstaatsminister im Kanzleramt, hat am Mittwoch seine erste Personalentscheidung getroffen: Ministerialdirektor Andreas Görgen ist in den einstweiligen Ruhestand versetzt worden. Es heißt, das Gespräch sei freundschaftlich abgelaufen. Vermutet wird, dass Görgen seinen Posten auf Drängen der CDU räumen musste. Die „Bild“-Zeitung bezeichnete Görgen gar als „Claudia Roths Gehirn“. Ihm wurde eine Mitverantwortung für den Antisemitismus-Eklat auf der Documenta 2022 und eine Nähe zu Israel-Boykottbewegungen zugeschrieben. Personen aus seinem beruflichen Umfeld betonen jedoch, dass diese Vorwürfe nicht seinem Denken entsprächen. Es heißt, Weimer, konservativer Verleger und Publizist, setze mit der Personalveränderung ein deutliches Signal für einen neuen Kurs im Kulturressort unter Kanzler Friedrich Merz (CDU). Als Nachfolger von Görgen ist Konrad Schmidt-Werthern vorgesehen. Er war zuvor Kulturamtsleiter in Köln und arbeitete unter Berlins Kultursenator Joe Chialo. Seit 2024 war Schmidt-Werthern bereits im Kulturstaatsministerium tätig. Die Personalentscheidung steht im Kontext eines Kurswechsels in der Kulturpolitik, den Weimer und Merz einleiten wollen. Der Einfluss der Grünen, der unter Claudia Roth stark war, soll zurückgedrängt werden. Görgen hat ein Rückkehrrecht ins Auswärtige Amt, doch seine künftige Verwendung ist unklar. Das Auswärtige Amt wird nach dem Regierungswechsel ebenfalls von der CDU geführt.

Advertisment