REVIEW KINO: „Splitter aus Licht“
Das für „When Spring Came to Bucha“ preisgekrönte Filmemacherduo Mila Teshaieva und Marcus Lenz kehrt in die zu trauriger Berühmtheit geratene ukrainische Stadt zurück und zeichnet ein eindringliches Mosaik des Lebens im Kriegszustand. „Splitter aus Licht“ feiert am 29. Oktober Berlin Premiere im Delphi Palast.
Nach ihrem vielfach preisgekrönten „When Spring Came to Bucha“ kehrte das Filmemacherduo Mila Teshaieva und Marcus Lenz für ihren nächsten gemeinsamen Dokumentarfilm, „Splitter aus Licht“, in die ukrainische Stadt Butscha zurück, die wie kaum eine andere für die Grausamkeit des Krieges in der Ukraine steht. Der Film schildert ohne Kommentar das Weiter-Überleben einiger Bewohner:innen über Jahre hinweg: Ein Mann, der in der Verwaltung arbeitet, der beschloss zu bleiben und seine Kinder in der Schweiz nur via Handykontakt aufwachsen sieht. Eine junge Frau, die ihren Mann kurz vor seinem Fronteinsatz heiratet, und ihn bei jeder neuen Rückkehr noch gealterter und müder sieht, mit anderen Frauen, die ihr Schicksal teilen, aber auch scherzt. Schülerinnen, die ihr Trauma mit Bewegungstherapie, gemeinsamen Gesprächen und Tanztheater verarbeiten und lachen. Eine Frau, deren Mann, ein Zivilist, erschossen wurde, die den, die Täter des Massakers vor Gericht und verurteilt sehen will. Ein Junge, der von seinem Chat mit dem mutmaßlichen Killer seines Vaters erzählt.
