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Festival

49. Int. Kurzfilmtage Oberhausen: Der Spiegel zur Welt

Wenn die Sonne lacht, tun es ihr die Kinobetreiber eigentlich nur selten gleich. Als die Kurzfilmtage am 6. Mai schlossen, konnten die Veranstalter trotz strahlenden Wetters jedoch erneut einen Besucheranstieg vermelden.

ob08.05.2003 09:53
Anti-Oberhausener in Oberhausen: Rudolf Thomes "Galaxis" von 1965 lief im Programm "Münchner Gruppe"
Anti-Oberhausener in Oberhausen: Rudolf Thomes "Galaxis" von 1965 lief im Programm "Münchner Gruppe"

Ein Mann irrt über eine Kreuzung. Vor sich trägt er einen Spiegel, den er unschuldig der Welt entgegenhält: Der Festival-Trailer proklamierte eine Autorenhaltung, der sich sicherlich nicht jeder Filmemacher anschließen mochte, die aber umso treffender das u.a. von Bady Minck und Catherine David kuratierte Sonderprogramm "reisierung" umriss. Ein sehr klares Spiegelbild seiner Zeit hingegen lieferten die frühen Filme der einst als Anti-Oberhausener gerühmten Rudolf Thomé und Klaus Lemke im Programm "Münchner Gruppe". Letzterer stellte sich knapp 40 Jahre nach Produktion der Filme dem Oberhausener Publikum und krönte, zusammen mit der Werkschau Dusan Makavejevs, die filmhistorische Sektion der Kurzfilmtage, die auch in diesem Jahr sorgsam und gründlich programmiert wurde. Neben den vielschichtigen Sonderprogrammen, den umfangreichen Wettbewerben und dem weltweit größten Kurzfilmmarkt scheint sich nun auch der Produzententag zu etablieren. Die zweite Ausgabe widmete sich der Frage "Ist HD erwachsen geworden?". Schien die Antwort nach Vorträgen etwa von AVID- oder ZDF-Vertretern fast bejaht, so verblüffte Hans Kiening von der Münchner Arri Image Analysis mit "Circle of Love", einem parallel auf HD und Film gedrehten Werk, dessen zwei Versionen wenig Fragen offen ließen.

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