European Pitch Point 2002
Der European Pitch Point (EPP) bietet zum dritten Mal talentierten Drehbuchautoren ein Forum, um ihre Stoffe an den Mann zu bringen. Produzenten kommen ihrerseits, um Autoren zu entdecken.
Der European Pitch Point (EPP) geht in sein drittes Jahr und hat sich inzwischen etabliert. "Es ist bei den Produzenten angekommen, dass auf dem EPP europäische Stoffe und Autoren entdeckt werden können", sagt Jürgen Seidler, Geschäftsführer von Script House und Initiator der gemeinsamen Veranstaltung von Script House, der Europäischen Film Akademie, der Schweizer Stiftung Focal und dem Maurits Binger Film Institute in Amsterdam. Der EPP sei weder ein TV- noch ein Nachwuchsmarkt, wie Carolin Gerbaulet, eine der beiden Organisatorinnen, betont: "Es geht darum, talentierte, erfahrene Autoren über die Grenzen ihres Landes hinaus bekannt zu machen." Andersherum haben aber auch Produzenten die Gelegenheit, zu sehen, was für Geschichten in anderen Ländern erdacht werden, die sie genauso gut (ko-)produzieren könnten. Bei den diesjährigen rund 200 Einsendungen wurde eine deutliche Professionalisierung der Autoren festgestellt. Ihre Stoffe entsprächen den Visionen, die die Veranstalter suchen: In Europa verankerte Geschichten, die nationale Erzählweisen beibehielten und dennoch auf Interesse außerhalb ihrer Region stießen. "Für den diesjährigen Pitch Point hat die Jury eigenwillige, originelle Stoffe von professionellen Autoren ausgewählt", sagt Seidler, "man kann sie entdecken oder auch professionell miteinander arbeiten." Die zwölf Stoffe aus neun Ländern seien mit Witz und Fantasie erzählt, beinhalten persönliche und authentische Schicksale. "Der Trend geht zum großen europäischen, cinematografischen Entwurf mit charakterorientierten Geschichten", sagt Seidler, "Geschichten, die ohne starke Figuren nicht funktionieren würden." Die ausgewählten Autoren erhielten in Amsterdam eine Schulung, damit sie ihre Stoffe und sich selbst verkaufen können. "Es geht nicht darum, die Stoffe zu verändern", erzählt Sandra Kasunic, "es wurde an der Präsentation und der Wirkung auf die Produzenten gearbeitet. Wie die Erfahrung zeigt, wissen die Produzenten diese Vorbereitung zu schätzen." Von den 24 Autoren, die in den vergangenen zwei Jahren am EPP teilnahmen, haben sieben Stoffoptionen sowie drei ihre Drehbücher verkauft, drei haben Autorenaufträge auf Grund ihrer Präsentationen erhalten. Finanziert wird der EPP vom Filmboard Berlin-Brandenburg, der Mitteldeutschen Medienförderung, der Filmförderung Baden-Württemberg und von Media Plus. Der EPP findet am 8. Februar statt.