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Festival

Festival del Nuevo Cine Latinoamericano: Havanna leuchtet nicht

Auf dem 25. Festival del Nuevo Cine Latinoamericano von Havanna dominierte im Jubiläumsjahr die Melancholie. Nach Jahren mit illustren Gästen aus aller Welt besann sich das Festival wieder auf seine Funktion als umfassendste Plattform für das lateinamerikanische Kino.

fb09.01.2004 13:59
Das brasilianische Gefängnisdrama "Carandiru" von Hector Babenco war einer der Gewinnerfilme in Havanna
Das brasilianische Gefängnisdrama "Carandiru" von Hector Babenco war einer der Gewinnerfilme in Havanna

Eine glamouröse Hymne an das Filmemachen hätte das Festival des Neuen Lateinamerikanischen Kinos (2. bis 12. Dezember) anlässlich der Feier seines ersten Vierteljahrhunderts werden sollen. Fast zur Gewohnheit war es für die Kubaner in den vergangenen Jahrzehnten geworden, im Dezember neben den Regisseuren der lateinamerikanischen Filmszene auch internationale Größen wie Roman Polanski oder Pedro Almodóvar zu begrüßen, und trotz des amerikanischen Embargos sogar Hollywood-Stars wie Francis Ford Coppola und Robert Redford. Doch in diesem Jahr blieben die illustren Gäste weitgehend weg. Auf das wichtigste Kulturereignis der Karibikinsel wirft die jüngste Repressionswelle der Regierung Castro dunkle Schatten. Die Verurteilung von 70 kubanischen Dissidenten zu Freiheitsstrafen von über 20 Jahren und die Hinrichtung dreier Entführer einer Fähre zum Zweck der Flucht nach Miami bewegte zahlreiche Kinoschaffende zur Absage ihrer bereits fest eingeplanten Teilnahme am Festival.

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