Shooting Stars feiern fünfjähriges Jubiläum
Im Rahmen der Berlinale präsentiert die European Film Promotion zum fünften Mal europäische Shooting Stars. Vorgestellt werden 17 Schauspieler aus 17 europäischen Ländern, die in ihrem Heimatland bereits einen gewissen Bekanntheitsgrad genießen.
Deutschlands Shooting Star 2002 ist Antonio Wannek, der die Hauptrolle in Dominik Grafs Wettbewerbsbeitrag "Der Felsen" spielt. In diesem Jahr ist erstmals jeder Shooting Star mit einem Film in einer der Berlinale-Reihen oder auf dem EFM vertreten. "Es ist besser für die Shooting Stars, wenn ihre Fähigkeiten in einem Film zu sehen sind", sagt Renate Rose, Geschäftsführerin der European Film Promotion. Die Veranstaltung, die aus einer Reihe verschiedener Events besteht, findet vom 8. bis 11. Februar statt. Die Schauspieler haben dann Gelegenheit, sich in Einzelinterviews und Workshops zu präsentieren sowie Kontakte zu international und national arbeitenden Produzenten, Castingagenturen, Regisseuren und Medien zu knüpfen. Als Mentor konnte István Szabó gewonnen werden, der viel mit internationalen Künstlern arbeitet. Sein aktueller Film "Taking Sides" läuft im Wettbewerb. Darin spielen die Shooting Stars 2001 Moritz Bleibtreu und Birgit Minichmayer. Das Interesse der Medien und der Agenturen an den Shooting Stars hat in den vergangenen Jahren zugenommen. "Es gibt viele Interviewanfragen aus ganz Europa", erzählt Renate Rose. Auf der Seite der Casting- oder Schauspieleragenturen werden in diesem Jahr etwa 50 Teilnehmer erwartet. Castingagenturen aus den wichtigsten europäischen Städten London, Paris, Rom, München, Hamburg und Wien wurden für die diesjährige Veranstaltung gezielt angeschrieben. Den Agenturen werden so nicht nur neue Gesichter für internationale oder nationale Produktionen präsentiert, viele erhalten hier erstmals die Chance, sich einer internationalen Castingagentur vorzustellen. Denn in Ländern wie Griechenland oder Portugal sind Schauspieleragenturen unbekannt, der Schauspieler muss sich selbst vermarkten. "Wir können die Zustände nicht ändern", sagt Renate Rose und meint damit den fehlenden Blick in die Nachbarländer, "wir können nur darüber reden und den Schauspielern bei der Promotion helfen." Ein Touring der Veranstaltung zu anderen Festivals soll zusätzlich helfen. Renate Rose ist zuversichtlich, dass die Shooting Stars ab der zweiten Hälfte 2002 auf Reise gehen könnten, das Interesse sei zumindest vorhanden. Allerdings müssen die Schauspieler auch Eigenleistung bringen: "Bei der Promotion der Filme in anderen Ländern sollten die Schauspieler schon mit dabei sein." Schließlich wird das Label "Shooting Star" und der Verweis auf die Teilnahme inzwischen gern als Marketing-Tool genutzt. Zu den wenigen international arbeitenden europäischen Jungschauspielern, die in den vier Jahren Shooting Stars als solche ausgewählt wurden, gehören Franka Potente mit "Blow" und "Die Bourne Identität"; Heike Makatsch mit den britischen Filmen "Late Night Shopping" und "The Announcement". Der Brite Daniel Craig spielte in "Ich träumte von Afrika" und "Tomb Raider" und wird demnächst in "Road to Perdition" zu sehen sein; die Irin Elaine Cassidy, die in Alejandro Amenábars "The Others" an der Seite von Nicole Kidman spielt, oder die Dänin Iben Hjejle, die von Stephen Frears für "High Fidelity" engagiert wurde, sind ebenfalls ehemalige Shooting Stars. Den größten Erfolg bislang hatte die Britin Rachel Weisz. Sie spielte die weibliche Hauptrolle in den beiden "Mumie"-Blockbustern, in "Duell - Enemy at the Gates" und wird in der Verfilmung von Nick Hornbys Roman "About a Boy" mitwirken.