Tag 7: Mein Festival heißt Berlinale und setzt zum Endspurt an
Die Berlinale holt vor dem Schlussspurt noch einmal Luft. Im Wettbewerb kam der dritte deutsche Film zum Einsatz, Philip Grönings "Mein Bruder heißt Robert und ist ein Idiot", der ist wie sein Titel: sperrig, eigenwillig, ambitioniert und kaum zu durchdringen.
Mittlerweile ist die Zeit im Festival angebrochen, in der man zu Fachsimpeln beginnt, wenn man in Gruppen vor oder nach Filmen zusammensteht. Jetzt versucht man langsam, ein Raster über das Gesehen zu legen. Jetzt bewertet man nicht mehr nur einzelne Titel und Leistungen, verweist darauf, dass diese oder jene Darstellung bärenwürdig sei oder eben nicht, sondern beginnt mit einer Aufteilung, wie man selbst die Preise verteilen würde und was die Jury wohlen denken könnte. Der Konsens ist aktuell: Die deutschen Filme reißen's raus, aber ein eindeutiger Kandidat für den Hauptpreis lässt sich noch nicht ausmachen - auch wenn man nicht wissen kann, ob die Jury ihre Entscheidung nicht vielleicht längst schon getroffen hat und sich von den verbleibenden drei Wettbewerbsfilmen einfach noch überraschen lässt. Wie könnte ein Bärenszenario aussehen - und würde Tom Tykwer einem deutschen Film den Hauptpreis geben oder vielleicht sogar noch mehr?