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Nach Ihren beiden "Sammy"-Abenteuern legen Sie mit "Das magische Haus" ein veritables Meisterwerk in 3D vor. Herzlichen Glückwunsch.


[BEN STASSEN](/person/ben-stassen): Danke für das Kompliment. Ich denke auch, dass "[Das magische Haus](/movie/das-magische-haus)" bisher der größte Schritt war, den wir nach vorne gemacht haben, sowohl was das Drehbuch als auch was die Animation und den Look des Films betrifft. Im Vergleich zu den großen US-Animationsstudios haben wir ein sehr viel kleineres Team und natürlich ein viel überschaubareres Budget. Trotzdem müssen wir mit ihnen konkurrieren. Aber die Tatsache, dass wir als Team schon seit vielen Jahren zusammenarbeiten, macht uns mit jedem Film besser und besser.


Im Gegensatz zum großen Ozean spielt nun alles in dem begrenzten Raum eines Hauses.


Ja, aber das Prinzip ist dasselbe. Man muss versuchen, das Publikum in die 3D-Welt eintauchen zu lassen und es so in den Film mit einzubeziehen, dass es denkt, es wäre selbst mit in dem Haus. Das war die große Herausforderung.


In "Das magische Haus" fliegt eine Menge herum. Kann man sagen, dass alles, was fliegt, gut für 3D ist?


Es gibt einen wichtigen Aspekt bei 3D, den wir "breaking frame" nennen. Wenn ein Objekt aus der Leinwand herauskommt, wird es in dem Moment, wenn es den Rand der Leinwand erreicht, wieder hinter die Leinwand zurückgedrängt. Hier entsteht innerhalb des Bruchteils von einer Sekunde der 3D-Effekt.


Es fällt auf, dass Sie neben den dreidimensionalen Effekten auch sehr viel Wert auf eine starke Story, gute Charaktere und insbesondere die Musik legen.


Nun, wir müssen eben auf allen Ebenen konkurrenzfähig bleiben. Denn Animationsfilme sind die einzigen Filme, die ständig mit US-Vorbildern, in erster Linie jenen von Pixar und Dreamworks Animation, verglichen werden. Und was die Musik betrifft. Sie stammt von Ramin Djawadi. Der erste Score, den er für einen Spielfilm komponiert hat, war für "[Fly Me to the Moon](/movie/fly-me-to-the-moon-3d)". Seitdem sind wir befreundet. Wenn dem nicht so wäre, dann könnte ich ihn mir nämlich nicht mehr leisten, weil er jetzt große Filme wie "[Iron Man](/movie/iron-man)" oder "[Pacific Rim](/movie/pacific-rim)" macht. Er komponiert in Los Angeles, aber wir nehmen die Musik dann in Brüssel auf. Also: Musik ist wichtig. Toneffekte sind sehr wichtig, denn man kann sich nicht nur auf die 3D-Effekte versteifen. Das kann man tun, wenn man einen Zehn-Minuten-Film für Themenparks macht.


Im Vergleich zu den Hollywood-Produktionen steht Ihnen nur ein Bruchteil des Budgets zur Verfügung. Wie kompensieren Sie das?


Dafür habe ich ein gutes Beispiel: Am Anfang konnten alle unsere Figuren sprechen. Aber dann haben wir herausgefunden, dass wir zu viele Charaktere haben und es viel zu teuer wäre, alle diese Figuren sprechen zu lassen, eher aus technischer Sicht, nicht so sehr wegen der vielen Synchronsprecher, die man hätte engagieren müssen. Also haben wir beschlossen, dass nur die Tiere und Menschen sprechen können. Und obwohl das ursprünglich ein Kompromiss war, finde ich es jetzt sogar viel besser so.


Die beiden "Sammy"-Abenteuer waren ein großer internationaler Erfolg. Half das bei der Finanzierung von "Das magische Haus"?


Das Gute ist, dass wir mit Studiocanal, also dem Hauptquartier in Frankreich, einen gleichwertigen Partner in unserer Firma haben. Der Output-Deal mit Studiocanal garantiert uns einen Filmstart pro Jahr, vorausgesetzt, wir haben ein gutes Drehbuch. Denn sobald das Skript angenommen wurde, ist der Film automatisch finanziert. Das heißt: Es ist ziemlich einfach, wenn man in unsere Branche überhaupt von einfach sprechen kann.


 Wird "Das magische Haus" in Amerika starten?

"3D wird sterben"