Blickpunkt: Achtziger Jahre
Die deutsche Filmbranche gerät in Bewegung
Nachdem die Kinobranche bis in die siebziger Jahre gebraucht hat, sich an die Konkurrenz durch das Fernsehen zu gewöhnen, kommt jetzt der nächste Schlag: Video. Doch obwohl sich Video enorm schnell in deutschen Wohnzimmern ausbreitet, sind die Verluste nicht ganz so tragisch wie in den vergangenen Jahrzehnten: Man erinnere sich, von 1955 bis 1975 sank die Besucherzahl von 766 Mio. auf 128 Mio. jährlich. Von 1975 bis 1985 ging die Besucherzahl lediglich auf knapp über 100 Mio. zurück- eine Grenze, die nach unten glücklicherweise nicht mehr unterschritten werden sollte. Die Stimmung in der deutschen Filmbranche stieg spätestens 1985, als Horst Wendlandt und Otto Waalkes ihren ersten "Otto"-Film ins Kino brachten, den 8,8 Mio. Menschen sahen. Zwei Jahre später folgte Teil zwei (6,5 Mio. Besucher), weitere zwei Jahre später der dritte (3,6 Mio.). Die kommerzielle Krise des deutschen Films war damit zwar noch nicht überwunden, aber es war ein Licht am Ende des Tunnels in Sicht. tb