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Film

Dekokultur in Videotheken

Mehr als eine Abholstation

jr20.02.2007 11:00
Negativbeispiel: Mit veralteten Werbematerialien lässt sich kein Blumentopf gewinnen
Negativbeispiel: Mit veralteten Werbematerialien lässt sich kein Blumentopf gewinnen

Die in einem Schaufenster ausgestellten Waren und Dekorationselemente vermitteln Kunden einen optischen Eindruck eines Teils des im Ladengeschäft angebotenen Sortiments. Beispiel Videothek: Die traditionelle Videothek verdient ihr Geld im Wesentlichen mit aktuellen Blockbusterfilmen. Entsprechend sollten sie präsentiert werden. Zu diesem Zweck werden in Videothekenschaufenstern vor allem Poster und Aufsteller verwendet - gleichsam die natürlichen Blickfänge des Verleihhandels. Das Schaufenster ist die Visitenkarte eines Ladengeschäfts. Der Spruch ist nicht neu, weswegen es umso mehr verwundern muss, dass er nicht immer beherzigt wird. So wurden noch im Oktober 2006 in einer deutschen Großstadtvideothek Filme annonciert, die zu diesem Zeitpunkt längst nicht mehr im Gespräch waren. Unter anderem wurden Passanten dort mit der Komödie "Hitch - Der Date Doktor" konfrontiert, der zu diesem Zeitpunkt bereits weit über ein Jahr als Leih-DVD im Angebot war. Und Will Smith fristete im Videothekenschaufenster lange Zeit ein trauriges Dasein, statt dass er gegen Tom Cruise oder einen anderen Kollegen aus Hollywood ausgewechselt worden wäre. Kaum besser ist das Werbeplakat zu dem Titel "Die Insel", der seit Ende Januar 2006 in den DVD-Leihregalen zu finden war. Fachkundige Videothekenbetreiber wissen, dass eine ansprechende Dekoration nicht nur zu den obligatorischen Aufgaben gehört, sondern sich auch in klingender Münze auszahlen kann. Videotheken in guter Lage profitieren durchaus davon, dass Passanten, die beispielsweise von einem Einkaufsbummel zurückkehren und an einer Videothek vorbeikommen, durch ein Plakat im Schaufenster informiert werden, dass dieser oder jener Film nun im Verleih ist. Und dann spontan auf diesen visuellen Impuls reagieren. Für das völlige Gegenteil einer veralteten Warenpräsentation mittels Werbeplakaten steht der Videothekar Hans-Jürgen Kolb, der im unterfränkischen Gerolzhofen das Geschäft Delta Video leitet. Sein Kommentar zu dem Negativbeispiel: "So etwas darf nicht passieren.

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