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Film

Dokus auf der 24. Duisburger Filmwoche

Am 6. November 2000 öffnet sich erneut der Kinosaal des Filmforums zur 24. Duisburger Filmwoche. Bis zum 12. November werden dort Festivalleiter Werner Ruzicka und sein Team unter dem Motto "Standorte" einen Querschnitt durch das deutschsprachige Dokumentarfilmschaffen präsentieren.

Jochen Müller19.10.2000 22:00

Die 22 ausgesuchten Filme aus Deutschland, Österreich und der Schweiz konkurrieren um drei mit jeweils 10.000 Mark dotierte Preise und einen Publikumspreis in Höhe von 2000 Mark. Die für ein einwöchiges Festival vergleichsweise niedrige Anzahl von Filmen ergibt sich aus der seit Jahren praktizierten "Eingleisigkeit" des Programms: Da nur in einem Saal Vorführungen stattfinden, können somit problemlos alle Beiträge von Festivalteilnehmern gesichtet werden. Das sehr diskussionsfreudige Festival, das in seiner Auswahl immer wieder bemüht ist, die Grenzen des Dokumentarfilms auszuloten, hat es bis heute zum Konzept erhoben, nach jeder Vorführung ein ausführliches Filmgespräch mit den - das ist Aufnahmevoraussetzung - anwesenden Filmemachern anzubieten. Die Lust an der Kontroverse dürfte sich auch in diesem Jahr an zahlreichen "Extras" zeigen, so die Vorführung mit anschließendem Panel zu Romuald Karmakars "Das Himmler-Projekt", ein Experiment, für das Manfred Zapatka karg inszeniert die berüchtigte Posen-Rede Heinrich Himmlers rezitiert. Mit Harun Farocki präsentiert ein anderer Grenzgänger neben seiner Video-Installation "Ich glaubte, Gefangene zu sehen" auch Ausschnitte seines neuesten Films "Gefängnisbilder". Neben kinotauglichen 35-Millimeter-Filmen wie Thomas Heises "Neustadt", ein Sozialporträt über einen Haller Stadtteil, zeigt die Filmwoche immer auch TV-Dokus auf der großen Leinwand, sofern sie eine Länge von 25 Minuten nicht unterschreiten. Weitere Produktionen von Klaus Wildenhahn ("Ein kleiner Film für Bonn") und Werner Schroeter ("Die Königin") fügen sich in das Programm ein.

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