Filmfest Stuttgart-Ludwigsburg: Ein Apfel für Isabelle
Beim Filmfest Stuttgart/Ludwigsburg stand sieben Tage lang das europäische Kino im Mittelpunkt. Als herausragende Schauspielerin wurde Isabelle Huppert gewürdigt. Der Publikumszuspruch war noch eher gering.
Als das einzige Festival, das den europäischen Film explizit in den Mittelpunkt stellt, bezeichnet Initiator und Festivalleiter Albrecht Ade das junge Filmfest Stuttgart-Ludwigsburg. Vor zwei Jahren fand es zum ersten Mal statt, damals noch komplett in Ludwigsburg. In diesem Jahr machte die Spielfilmsektion "Cinema Europa" mit knapp 50 Filmen den Schritt nach Stuttgart, der Kurzfilmwettbewerb blieb in Ludwigsburg. Insgesamt vergab das Festival Preisgelder in Höhe von 285.000 Mark. Eine Premiere gab es auch auf organisatorischer Seite. Die neue Film- und Medienfestival GmbH, die neben dem Filmfest die FMX und das Trickfilmfestival organisiert, übernahm erstmals die Ausrichtung des Events. Isabelle Huppert nahm den mit 25.000 Mark dotierten "Preis für ein großes schauspielerisches Werk" in einer großen Gala entgegen: "Dieses Festival ist eine gute Idee und wichtig für den europäischen Film", sagte sie bei der Verleihung des "pomme", des goldenen Apfels. Auch wenn Gala, Eröffnungs- und Abschlussveranstaltung ausgezeichnet besucht waren, so mangelte es dem europäischen Wettbewerbsfilmen ebenso wie der von Dieter Betz zusammengestellten Reihe mit spanischen Filmen deutlich an Publikum. "Ein solches Festival braucht seine Zeit, sich zu etablieren", kommentiert dies Albrecht Ade. Allerdings hatte auch das Wetter den Organisatoren einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht.