Frischer Wind aus Italien
Eine Filmfestneuheit in diesem Jahr ist die Reihe Vento d'Italia, die im Rahmen des Internationalen Programms acht aktuelle italienische Filme präsentiert.
Die meisten von Klaus Eder zusammengestellten Titel führen konsequent die Tradition des Neorealismus fort, die wohl bis heute filmhistorisch bedeutendste Strömung des italienischen Kinos, sei es durch die Schilderung politischer Phänomene oder durch das genaue Aufzeigen gesellschaftlicher Zustände, die sich bis ins Private hinein erstrecken. Exemplarisch dafür stehen die im diesjährigen Cannes-Wettbewerb gestarteten "Quando sei nato non puoi più nasconderti" von Marco Tullio Giordana, der das Thema illegale Einwanderung aufgreift, oder "Vento di terra" von Vincenzo Marra, in dem ein Junge nach dem Tod seines Vaters in einem ärmlichen Vorort Neapels für seine Mutter und Schwester sorgen muss. Im Programm laufen u.a. "Le chiavi di casa" von Gianni Amelio und "Certi bambini" von Andrea Frazzi.