Heimspiel für American Independents
"Zurück zu den Wurzeln"
Regisseure wie Richard Linklater, Steven Soderbergh oder Jonathan Demme waren mit ihren ersten Filmen in der Reihe American Independents vertreten. Die Förderer der Anfangszeit vergisst man nicht, darum hält eine ganze Reihe der inzwischen selbst zu den großen Hollywood-Namen gehörenden ehemaligen Filmfest-Gäste München die Treue. In diesem Jahr freut sich Programmerin Ulla Rapp etwa über ein Homecoming von Jonathan Demme. Er war 1984 mit "Stop Making Sense" auf dem Filmfest vertreten. Jetzt kehrt der "Schweigen der Lämmer"-Regisseur mit einer weiteren Musik-Doku zurück, "Neil Young: Heart of Gold". Auch Linklater wäre gern gekommen, doch der Texaner ist einfach zu eingespannt in seine Projekte. Immerhin setzte er sich dafür ein, dass sein aktueller SF-Thriller "A Scanner Darkly" auf dem Filmfest gezeigt wird. Keine Selbstverständlichkeit, steht es doch in den Sternen, ob Warner den innovativ als Trickfilm verfremdeten Live-Action-Film in Deutschland starten wird. Dieses Schicksal teilt er wohl mit "Bubble", Steven Soderberghs Whodunnit, der auf subtile Weise das ereignisarme Leben in einem trostlosen Kaff in Ohio dokumentiert. Dass ehemalige Independent-Gäste dem Filmfest die Treue halten, zeigen auch Nicole Holofcener und Terry Zwigoff - da sie inzwischen auch mit größeren Budgets arbeiten, sind ihre neuen Filme "Friends With Money" und "Art School Confidential" in die Internationale Reihe gewandert.