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Film

Internationale Verwertung als Konzept

UFA setzt auf Event-Movies

stei03.12.2001 13:19
{mlbipers.2082.Norbert Sauer|U|T}
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Damit trägt die UFA Fernsehproduktion der veränderten Produktionslandschaft in Deutschland Rechnung, in der es immer schwerer wird, TV-Movies im Rahmen der von den Sendern zur Verfügung gestellten Budgets zu realisieren. UFA-GF Norbert Sauer betont: "Die UFA verfügt durch ihre große Zahl verschiedener Formate und lang laufender Serien über ein gesichertes finanzielles Rückgrat. Doch kleinere Produzenten, die so nicht wirtschaften können, werden zu den ersten Opfern unterfinanzierter TV-Movies gehören." Skeptisch beurteilt er Bestrebungen, herkömmliche TV-Movies auf internationaler Ebene zu verwerten, da diese in der Regel auf den deutschen Zuschauer zugeschnitten seien. Neue Erlösmöglichkeiten für Produzenten sieht Sauer nur in international verwertbaren Event-Programmen. Diese bergen für den Produzenten allerdings auch finanzielle Risiken: Die Entwicklungskosten trägt er in der Regel selbst. "Da kommt man schon mal auf eine halbe Mio. Mark, ohne dass ein Sender etwas dazu beiträgt", so Sauer. Die Chance für Eventprogramme liegt seiner Ansicht nach darin, dass sie als Koproduktion mit Sendern wie Channel 5 in Großbritannien, M6 in Frankreich oder Antena 3 in Spanien realisiert werden können. Für den Bereich des "normalen" TV-Movies sieht Sauer nur dann eine Zukunft, wenn Wege gefunden werden, die eine publikumsaffine Produktion für deutlich unter drei Mio. Mark ermöglichen. Dazu würde auch eine Senkung der Gagen für mittlere Schauspieler um ein Drittel gehören. "Die Frage für uns lautet: Wie gehen wir Produzenten mit den Kosten um? Und wenn wir keinen Weg finden, TV-Movies profitabel herzustellen, dann werden sie eingestellt - und damit ist keinem gedient", sagt er und verweist darauf, dass es in den USA eben wegen der hohen Kosten nur noch zwei große TV-Movie-Termine gibt. Eine andere Alternative sei die Etablierung starker Marken wie "Tatort" in der ARD oder "Pilcher" im ZDF. Die UFA Fernsehproduktion verfilmt 2002 zwei weitere Pilcher- Romane und dreht drei neue Folgen der ZDF-Reihe "Ein starkes Team". Insgesamt realisiert die UFA zehn bis 15 Movies pro Jahr. Neben den fünf vorgenannten stehen bereits fest: "The Cave" für Sat 1, Autor ist Stefan Kolditz, Regie führt Sigi Rothemund. Für den WDR stehen drei Movie-Produktionen an: In "Die Patienten" (Regie: Vivian Naefe, Buch: Michael Illner) gründet eine Gruppe psychiatrischer Patienten eine Band. In "Liebling, bring die Hühner ins Bett" gewöhnt sich eine Großstadtfamilie mühsam an das Landleben. Das Buch schreibt die Erstlingsautorin Sue Boos, Regie wird Markus Bräutigam führen. Als dritter WDR-Film entsteht "Das Chamäleon" (Buch: Peter Stripp). Für die Degeto wird ein Movie zum Thema "Hochzeit - der schönste Tag des Lebens" gedreht.

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