Blickpunkt:Film

Film

Nach dem [Spinnenmann](/movie/spider-man-3) und den [Piraten](/movie/pirates-of-the-caribbean-am-ende-der-welt) regieren jetzt Gentlemen-Ganoven die Feuilletons, genauer gesagt die smarten Jungs von "[Ocean's Thirteen](/movie/oceans-13)". Keine Frage eigentlich, dass [Steven Soderberghs](/person/steven-soderbergh) Gangsterspaß von der "Bild"-Zeitung zum Film der Woche gekürt wurde. Ein Lachgesicht gab's und natürlich lobende Worte: "'Ocean's 13' ist die coolste Krimikomödie des Jahres. Man schmunzelt nonstop. Der Film ist wie ein einziger langer Trailer. Typen, Köpfe, Gesten, Wiedererkennung, Tricks und Plots. Kern der Story: Rache ist süß!"


Wesentlich weniger angetan zeigt sich Peter Körte von der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung": "Die Dreizehn hat kein Glück gebracht. Es war eine Drehung zu viel, die Scherze sind zu lahm, selbst ein amerikanisches Publikum wird es nur mäßig amüsieren, wenn [Brad Pitt](/person/brad-pitt) [George Clooney](/person/george-clooney) dabei erwischt, wie er im Fernsehen [Oprah Winfreys](/person/oprah-winfrey) Show guckt." Diplomatischer formuliert Susan Vahabzadeh in der "Süddeutschen Zeitung": "Das Ganze ist eine Art Urlaubsfilm, ein paar große Jungs haben ihren Spaß, und die Leidenschaft, mit der sie sich selbst vor der Kamera zum Affen machen, wirkt ansteckend."


Tradition kontra Moderne


In Sachen Kunst gibt diese Woche [Mira Nair](/person/mira-nair) ("[Monsoon Wedding](/movie/monsoon-wedding)") den Ton an. Die Filme der 1957 in Indien geborenen Regisseurin, die mit 19 Jahren in die USA übersiedelte, handeln gern von der schwierigen Begegnung der Kulturen, so auch "[The Namesake - Zwei Welten, eine Reise](/movie/the-namesake-zwei-welten-eine-reise)".


Thomas Klingenmaier von der "Stuttgarter Zeitung" hat das Werk gefallen: "Mira Nair hat einen menschlichen und weisen Film gedreht, der das gute Leben und das perfekte Leben nicht als Synonyme ausgibt." Ulrich Kriest stört sich im Filmdienst - bei generellem Wohlwollen - ein wenig an der Schablonenhaftigkeit von Plot und Figuren: "'The Namesake' entwickelt sich mitunter etwas schematisch zur ideologisch-kulturellen Choreografie einer Immigrationskultur mit divergierenden Mischungsverhältnissen, die Figuren zu Haltungen verkürzt." Und Harald Jähner von der Berliner Zeitung findet das Drama "wundersam" und erkennt, dass die Filmemacherin das "einzigartige Vermögen besitzt, differenzierte Stimmungen in packenden Bildern zu inszenieren".


Fast jeder Schuss ein Treffer


Wer von Clooney übersättigt und wem Nairs ehrenhaftes Emigrantendrama zu wenig sommerlich leicht ist, dem empfehlen die Kritiker die witzige Semidokumentation "[Das größte Spiel der Welt](/movie/das-groesste-spiel-der-welt)", in der mongolische Nomaden, Tuaregs und Amazonas-Indianer alles daransetzen, das WM-Endspiel 2002 zu verfolgen.


20 von möglichen 30 Prozent vergibt beispielsweise Angie Dullinger in der "Münchner Abendzeitung"; "amüsante Mixtur aus Dokumentation und Komödie", resümiert Michael Ranze im Filmmagazin des Evangelischen Pressediensts, derweil die "Frankfurter Rundschau" mäkelt: "Dokumentarfilmer Olivares findet aber vor allem Klischees vom Männersport und weibliches Unverständnis."

Jetzt schlägt's 13