Ralf Schmerberg dreht "Poem'
Seit April ist damit beschäftigt, 24 Gedichte deutschsprachiger Lyriker in "" zu verfilmen, um damit auf der Leinwand ein filmisches Wunder zu bewirken.
"So etwas wurde noch nie ausprobiert", erklärt er, "aber manche Filme müssen gemacht werden, um zu zeigen, dass es geht. Ein Film wie 'Mikrokosmos' über die Welt der Insekten konnte sich vorher auch niemand vorstellen." Natürlich ist Schmerberg auf viel Skepsis gestoßen, als er vor vier Jahren seine Idee verkündete. "Nach meinem dokumentarischen Spielfilm 'Hommage à Noir' suchte ich nach einem neuen Projekt, das zu mir passen würde. Immer mehr Wörter gehen verloren, es gibt nur noch die kalte Dialogsprache. Mit der Poesie will ich ein Gegengewicht schaffen." Allerdings können sich nur die wenigsten vorstellen, wie man ein Gedicht verfilmen soll. "Ich möchte Bilderwelten entwerfen, die visuell passen. Daher habe ich für jedes Gedicht einen anderen Ort ausgewählt", skizziert Schmerberg sein Konzept. Abgedreht sind bereits Episoden in Island, Spanien, Brasilien und im Himalaja. Aber nicht nur durch unterschiedliche Schauplätze sollen die einzelnen Episoden eine individuelle Note bekommen, sondern auch durch die technische Umsetzung. Ob in Farbe oder Schwarzweiß, ob mit Handkamera oder in digitaler Form, ob Super 8, 16 oder 35 Millimeter, Schmerberg will jede Technik nutzen, um seine bildlichen Vorstellungen durch verschiedene Kameraleute umsetzen zu lassen.