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Kann man Menschen für ein Verbrechen bestafen, das sie (noch) gar nicht begangen haben? Das ist die zentrale Frage in der Kurzgeschichte "[Minority Report](/movie/minority-report)" von SciFi-Kultautor [Philip K. Dick](/person/philip-k-dick), der auch schon die Vorlagen zu Genre-Klassikern wie "[Blade Runner](/movie/blade-runner-directors-cut)" und "[Total Recall](/movie/total-recall)" lieferte.


Der Antwort spürten [Steven Spielberg](/person/steven-spielberg) und [Tom Cruise](/person/tom-cruise) 2002 in der gleichnamigen Verfilmung nach: Mithilfe dreier Hellseher, sogenannter "Precogs", erfährt die Polizei von Morden, noch bevor sie begangen werden, und nimmt die zukünftigen Täter vorher in Gewahrsam.


Cruise ist im Film einer der Ermittler, der plötzlich selbst in einer Vision als Täter auftaucht. Bei dem Versuch, seinen Namen reinzuwaschen, erfährt er, dass in einigen Fällen einer der drei Hellseher etwas anderes sieht, und ein sogenannter "Minority Report" entsteht. Dadurch hofft er entlastet zu werden. Doch am Ende kommt nach einiger Verwirrung alles ganz anders: Wie so oft bei Philip K. Dick nimmt die Story einige gewagte Wendungen und nichts ist, wie es scheint.


Pro Folge ein (verhinderter) Mord?


Der Stoff bietet sich mit seinen komplexen Fragen und der episodischen Struktur verschiedener Verbrechen perfekt als TV-Serie an. Kritiker warfen dem Kinofilm seinerzeit ohnehin vor, das schwierige Thema im Hauruckverfahren zu behandeln und mehr zu wollen, als in Spielfilmlänge leistbar ist. Das hat sich Spielberg offenbar so zu Herzen genommen, dass er der Frage um Schuldfähigkeit vor der Tat noch einmal in mehreren Episoden nachgehen will.


Für die Arbeit am Drehbuch hat er dazu [Max Borenstein](/person/max-borenstein) verpflichtet, der schon das Skript zu "[Godzilla](/movie/godzilla_f)" und für den kommenden Mystery-Kracher "[Seventh Son](/movie/seventh-son)" schrieb.


Im Mittelpunkt der Serie soll dann erneut die Spezialeinheit "Precrime" stehen, die mit modernster Technik mutmaßliche Täter aufspürt. Spielberg hatte seinerzeit extra Experten für Zukunftsforschung engagiert, und auf deren Rat beispielsweise die Swipe-Interfaces entwickelt, mit denen Computer direkt durch Handbewegungen in der Luft bedient werden. Davon sind heutige Tablets schon nicht mehr weit entfernt.


Man darf also auch gespannt sein, welche zukunftsweisenden Gadgets die neue TV-Serie bietet. Aber auch in Sachen Darsteller will Spielberg in die Vollen gehen: "Ein großer Name" soll laut Insidern der Produktionsfirma verpflichtet werden - am Ende gar Filmheld Tom Cruise selbst?

Spielbergs "Minority Report" als TV-Serie