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Noch in den Neunzigerjahren war "[Star Trek](/tvshow/star-trek_d)" eine der beliebtesten Kinoserien Hollywoods. Während mit "[Deep Space Nine](/tvshow/star-trek-deep-space-nine-season-1)" und "[Raumschiff Voyager](/tvshow/star-trek-voyager)" gleich zwei neue TV-Serien erfolgreich an den Start gingen, übernahm im Kino die nächste Generation der Enterprise das Kommando und brach Zuschauerrekorde. Doch mit Beginn des neuen Jahrtausends begann der Absturz.


Eine neue TV-Serie unter dem Titel: "[Star Trek - Enterprise](/tvshow/star-trek-enterprise)", die noch vor den Abenteuern von Kirk und Co. spielt, hatte schlechte Einschaltquoten, der zehnte Kinofilm "[Nemesis](/movie/star-trek-nemesis)" fuhr das schlechteste Einspielergebnis eines "Star Trek"-Films überhaupt ein. Das Ende eines Kults? Bei Weitem nicht! Im Mai nächsten Jahres wird "[Star Trek](/movie/star-trek_e)" im Kino wieder zum Leben erweckt werden, und das Filmstudio Paramount engagierte dafür einen der talentiertesten Filmemacher, den die Branche momentan vorzuweisen hat: [J.J. Abrams](/person/jj-abrams), der sowohl im Fernsehen ("[Alias](/tvshow/alias)", "[Lost](/tvshow/lost_0)") als auch im Kino ("[Mission: Impossible III](/movie/mission-impossible-iii)") bereits große Erfolge verbuchen konnte.


Die Neugierde siegt


"Anfangs war ich skeptisch, weil ich früher mit 'Star Trek' nicht so viel anfangen konnte und dachte, es wurde schon so viel damit ausprobiert, dass es vielleicht gar nichts mehr zu erzählen gibt", verriet Abrams kürzlich in Köln, wo er drei spektakuläre Szenen präsentierte. "Irgendwie wurde ich aber trotzdem neugierig und sah eine Version, die es doch noch nicht gegeben hat und sich richtig anfühlte."


Alles auf Anfang! Mit dieser Devise wurden in den letzten Jahren schon so manche Helden wieder auf Vordermann gebracht, und so dürfen nach [Darth Vader](/movie/star-wars-episode-iii-die-rache-der-sith), [James Bond](/movie/casino-royale_5) und [Batman](/movie/batman-begins) nun auch Captain Kirk und Mister Spock zu ihren Wurzeln zurück. Ab Mai werden die Fans endlich erfahren, wie sich die beiden kennenlernten, wie Uhura, Chekov, Sulu, Scotty und Pille dazukamen und wie die ursprüngliche Enterprise erstmals in die unendlichen Weiten des Weltraums vorstieß.




Ur-Spock mit an Bord


"Die Herausforderung bestand darin, den Geist der alten Serie wieder aufleben zu lassen, ohne dass es lächerlich wirkt", sagt Abrams. "Wir beachteten jedes kleine Detail, überarbeiteten die Kostüme in der Weise, dass sie sich auch fürs heutige Empfinden immer noch echt anfühlen."


Dennoch waren es gerade viele alte Fans, die die Verjüngungskur ihrer alten Helden mit neuen Darstellern mächtig infrage stellten. Erst als [Leonard Nimoy](/person/leonard-nimoy) zusagte, noch einmal als Spock auf die Leinwand zurückzukehren, verstummten die bösen Stimmen. Natürlich hat der inzwischen 77-Jährige nur einen Cameo-Auftritt. Der junge Spock wird von [Zachary Quinto](/person/zachary-quinto) verkörpert. "Wir haben ebenso versucht, [William Shatner](/person/william-shatner) einzubauen und schrieben etliche Szenen, die aber alle nicht funktionierten", bedauert Abrams.


Weniger Gelaber, mehr Action!


"Als Shatner dann auch noch öffentlich erklärte, er wäre an einem Kurzauftritt nicht interessiert, haben wir die Idee zu meinem Bedauern endgültig fallen gelassen. Warum hat man Kirk auch in '[Star Trek - Treffen der Generationen](/movie/star-trek-treffen-der-generationen)' sterben lassen? Wäre das nicht passiert, wäre er sofort in meinem Film drin gewesen." So wird Kirk ausschließlich von [Chris Pine](/person/chris-pine) als hitzköpfiger und schlagkräftiger Draufgänger gespielt.


"Was mir an der alten Serie aus den Sechzigern manchmal missfiel, waren die vielen Dialoge. Mir kam es vor allem darauf an, die Jungs der Enterprise, allen voran James T. Kirk, im Einsatz zu zeigen, anstatt nur davon zu reden." Für Action ist also gesorgt. 150 Mio. Dollar durfte Abrams für "Star Trek" ausgeben, was für heutige Verhältnisse eher wenig ist. Doch Abrams hat durch seine Fernseherfahrungen gelernt, bescheiden zu sein und hat nicht einmal vor, das lukrative Nebengeschäft mit Merchandising-Artikeln anzukurbeln: "Ich denke, dass es davon schon genug gibt. Kompliziert ist die Sache, weil die Merchandising-Rechte bei CBS liegen und der Kinofilm von Paramount herausgebracht wird. Wir müssen also in dieser Angelegenheit mit zwei Firmen arbeiten."


Die Aufregung steigt


Die Fans werden es J.J. Abrams danken, dem man seine Nervosität aber dennoch anmerkt. "Mir ist klar, dass ich nicht jeden Fan zufrieden stellen werde. Ich habe versucht, das fortzuführen, was [Gene Roddenberry](/person/gene-roddenberry) vor über 40 Jahren ins Leben gerufen hat. Für mich ist der neue Film kein Neustart, sondern eine Neudefinierung. Es wird also kein Film ausschließlich für alte Fans sein, sondern für die 'Star Trek'-Fans von morgen."

"Star Trek" kehrt ins Kino zurück