Wilma Film startet als Umbrella-Producer in Prag
Mit Wilma Film schließt der deutsche Produktionsleiter Filip Hering ("Comeback", "Anatomie") in Tschechien eine Marktlücke: Als Umbrella-Producer ist die Firma auf deutsche Produktionen spezialisiert und verknüpft tschechische Standortvorteile mit hiesigem Organisationsstandard, so auch momentan bei "Ein Mädchen von nebenan (2 Teile)" von Hofmann & Voges für RTL.
"Wilma Film baut am Drehort eine Struktur auf, die deutschen Produzenten die gewohnte Ausgangssituation bietet", erklärt GF Hering. Als gebürtiger Tscheche blickt er auf rund 15 Jahre deutsche Filmerfahrung zurück, u.a. wirkte er bei "Stalingrad" und "Bandits" mit. Diesen Vorteil will er nutzen: "Wir wissen, wie eine Filmproduktion in Deutschland verstanden wird und wie man sie in Prag versteht. Dabei zählt für uns der Blickwinkel des Produzenten." Zwar ist Tschechien kein Schlaraffenland für Filmemacher mehr, doch Knowhow, Preisvorteile und Drehgenehmigungen für Bauwerke aller Epochen ermöglichen immer noch überdurchschnittliche Production Values. Während die Kosten für Mieten und Equipment dem Üblichen entsprechen, sorgen fehlende Lohnnebenkosten und flexiblere Arbeitszeiten für eine erhebliche Gagenersparnis. "Normalerweise rechnet man bei einem TV-Film z. B. mit etwa 150.000 Mark Lohnnebenkosten - das spart man hier schon ein, bevor man anfängt zu drehen", weiß Hering. Als Beispiel nennt er die Gage eines hochqualifizierten, dreisprachigen Regieassistenten: "Pro Sechs-Tage-Woche verdient er ca. 1000 Mark auf Gewerbeschein."