78. Oscar-Verleihung feiert niedrig budgetierte Filme
Nicht der haushohe Favorit "Brokeback Mountain", sondern das Rassismus-Drama "L.A. Crash" wurde von der Academy of Motion Picture Arts and Sciences als Film des Jahres 2005 ausgezeichnet.
Vieles sprach dafür, dass die Verleihung der 78. Academy Awards eine der politischsten Oscar-Galas seit Jahrzehnten werden würde. Dafür sorgten in erster Linie die nominierten Filme, bei denen es sich mehrheitlich um Produktionen mit überschaubaren Budgets und (sozial-)politischen Inhalten handelte. Auch der erstmals eingesetzte Moderator der Gala, der New Yorker Jon Stewart, hat sich mit regierungskritischer Polit-Comedy ("The Daily Show with Jon Stewart") einen Namen gemacht. Stewart gab zu Beginn der Verleihung denn auch einige süffisante Kommentare zum besten und mahnte ironisch an, Hollywood habe den Kontakt zum Mainstream-Amerika verloren. Als George Clooney den ersten Oscar des Abends entgegennahm - als bester Nebendarsteller in "Syriana" - unterstrich er einmal mehr sein politisches Engagement. Der Star erklärte, er sei stolz darauf, Teil dieser Gemeinschaft zu sein, die sich dem Mainstream entgegensetze und - wie in den dreißiger, fünfziger, sechziger und siebziger Jahren - die Entwicklungen in der Gesellschaft reflektiere und Stellung beziehe.