Aus für Essener Lichtburg nach fast 70 Jahren
Nach beinahe 70 Jahren regulärem Spielbetrieb wird die Essener Lichtburg am 31. März geschlossen. Auf Beschluß des Stadtrates der Ruhrmetropole wird das größte Einzelkino Deutschlands zu einem Konzertsaal umgebaut.
Kulturdezernent Oliver Scheytt ist verantwortlich für die Umwandlung: "Unter dem großen Erfolg des ansässigen Multiplexkinos leidet auch die Lichtburg. Essen braucht andererseits einen Konzertsaal, denn das bisherige Konzerthaus,Saalbau' wird zum Kongreßzentrum." Eine regelmäßige Mischnutzung hält Scheytt für unrealistisch, die Programmplanungen für ein Filmtheater und Musikaufführungen seien pragmatisch nicht zu vereinbaren. Allenfalls einzelne Sonderveranstaltungen wie Filmpremieren oder Festivalwochen kann er sich noch vorstellen. Nach einer glanzvollen Eröffnung am 18. Oktober 1928 wurde das 2000 Besucher fassende Lichtspielhaus zunächst mit großem Erfolg als schon damals eines der größten Kinos Deutschlands geführt. Der Betreiber war die Rex-Film AG aus Berlin gemeinsam mit der Essener Vereinigten Lichtspieltheater GmbH. Eigentümerin der Immobilie ist bis in die Gegenwart die Stadt Essen. Die Lichtburg litt jedoch bald unter der großen Wirtschaftskrise, so daß es 1934 von der Ufa übernommen wurde. Nach der Zerstörung im Krieg übernahmen die FTB Menz und Jaeck das Haus. Dem improvisierten Spielbetrieb folgte am 23. März 1950 eine glanzvolle Wiedereröffnung mit 1400 Plätzen. Zahllose Filmpremieren, teils als Welturaufführung, Galas, Theateraufführungen und Konzerte fanden in dem beliebten Haus ihr Publikum. Bis zu drei Premierenfeiern monatlich waren keine Seltenheit.