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Kino

Aussprache im Parlament zum österreichischen Film

Mit Spannung wurde die parlamentarische Filmenquete am 3. Juli in Wien erwartet, auf der die Weichenstellung für die Zukunft des Filmstandorts Österreich gelegt werden sollte. Probleme wurden angesprochen, politischer Wille demonstriert, entscheiden werden jedoch die nächsten Monate - wenn es um die Schaffung einer wirtschaftlichen Basis geht.

gun10.07.2002 09:02
Film Fonds Wien-Geschäftsführer Peter Zawrel
Film Fonds Wien-Geschäftsführer Peter Zawrel

Der österreichische Film seiwie Dogma-Produzentin Vibeke Windelov (Zentropa Film) ihr Statement eröffnete - das Spannendste, was derzeit in Europa passiere. Doch sei dieses Filmwunder, ergänzte Filmemacher Michael Haneke sogleich, "trotz der desaströsen Filmfinanzierungspolitik entstanden". Immerhin zeichnete sich auf der Enquete erstmals seit Antritt der Regierung vor zwei Jahren eine Gesprächsbasis ab. Kunststaatssekretär Franz Morak, der sich bislang in Sachen Film eher in einer Abwehrhaltung übte, eröffnete sein Statement mit einem expliziten Bekenntnis zum künstlerischen Film. Überraschend verkündete Morak die Erhöhung des Budgets des Österreichischen Filminstituts (ÖFI) um 2,2 Mio. auf nunmehr 9,8 Mio. Euro. Damit seien zwar nicht einmal die Kürzungen von vor zwei Jahren wettgemacht, wie Andreas Gruber, Vorsitzender des Dachverbands der österreichischen Filmschaffenden, moniert, doch wurde der Schritt von verschiedenen Seiten als ernsthaftes Zeichen zur konstruktiven Zusammenarbeit gewertet. Der Staatssekretär kündigte des weiteren an, sich für die steuerliche Absetzbarkeit von Investitionen einzusetzen. Schließlich kritisierte Morak, dass der ORF das Film-Fernsehabkommen seit 1994 nicht mehr erhöht habe, begrüßte jedoch, dass es nunmehr einen zweiten terrestrischen Anbieter in Österreich gebe. Dessen Geschäftsführer Tillmann Fuchs erklärte sogleich, ATV habe für Eigen- und Auftragsproduktionen 15 Mio. Euro bereitgestellt.

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