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„The Assessment“ macht nun auch mit einer Auszeichnung für Hauptdarstellerin [Alicia Vikander](/person/alicia-vikander) den großen Aufschlag beim Zurich Film Festival. Wir sprachen mit Produzent Maximilian Leo über die internationale Produktion seiner und Jonas Katzensteins Augenschein Film.

**Lieber [Maximilian Leo](https://www.blickpunktfilm.de/person/maximilian-leo), welchen Stellenwert hat es für Sie als Produzenten, dass [Alicia Vikander](https://www.blickpunktfilm.de/person/alicia-vikander) für „[The Assessment](https://www.blickpunktfilm.de/movie/the-assessment)“ auf dem [Zurich Film Festival](https://www.blickpunktfilm.de/company/zurich-film-festival) ausgezeichnet wird?**

Das Zurich Film Festival ist für uns von enormer Bedeutung. Es bietet in der Schweiz eine ideale Plattform und ist insgesamt ein Festival, das perfekt zu „The Assessment“ und unserer generellen Ausrichtung passt. Unser Anspruch ist es, Filme zu produzieren, die inhaltlich stark sind und gleichzeitig für ein weltweites Publikum attraktiv bleiben. Es ist kein Zufall, dass das Zurich Film Festival häufig amerikanische Stars, Filme und Filmemacher:innen anzieht und stark auf die Interessen der Verleiher ausgerichtet ist. Es stellt die Frage in den Vordergrund: Was interessiert das Publikum? Mit seinem großen Publikumspreis ist es daher für uns das ideale Festival, um „The Assessment“ nach [Toronto](https://www.blickpunktfilm.de/company/toronto-international-film-festival) und [London](https://www.blickpunktfilm.de/company/bfi-london-film-festival) auch in Zürich zu präsentieren.

**Warum, glauben Sie, trifft der Film einen Nerv?**

 Das Besondere an „The Assessment“ ist, dass der Film keine eindeutige Position einnimmt, sondern beide Perspektiven aufzeigt. Ist es selbstsüchtig, Kinder zu bekommen, um sich selbst zu verwirklichen, und nimmt man damit vielleicht dem Planeten etwas weg? Oder ist es egoistisch, den Planeten für sich zu beanspruchen und ihn nicht der nächsten Generation zu überlassen? Welche Motive und Dynamiken spielen in einer Partnerschaft eine Rolle? 
In unseren Breiten werden jedes Jahr weniger Kinder geboren, da diese Frage für die Generation der heute 20- 30-Jährigen aktueller ist denn je. Aber auch ältere Zuschauer:innen spricht die Thematik an, die zu tiefgründigen menschlichen Fragen führt.
Der Film geht diesen Fragen auf intelligente Weise nach, indem er die Geschichte in einer zugespitzten Welt erzählt, in der nur die besten 0,005 % der Eltern Kinder bekommen dürfen. [Elizabeth Olsen](https://www.blickpunktfilm.de/person/elizabeth-olsen) und [Himesh Patel](https://www.blickpunktfilm.de/person/himesh-patel) werden von Alicia Vikander in einem Assessment geprüft, ob sie fit für die Elternschaft sind – auf eine tiefgründige, aber auch humorvolle und nachdenkliche Art. Der Film bewegt sich dabei zwischen Dark Comedy und Thriller und trifft damit, meiner Meinung nach, den Nerv der Zeit.

**Wie war die Resonanz während der Entstehung des Projekts und wie kommt der fertige Film jetzt an?**

Während der Entstehung des Projekts mussten wir den Film gegen zahlreiche Widerstände durchsetzen, die größtenteils mit dem Streik in den USA und komplexen Finanzierungsstrukturen zusammenhingen. Von Anfang an war es jedoch ein Projekt, bei dem wir hervorragende Schauspieler:innen und Filmschaffende gewinnen konnten. Wir konnten mit [Fleur Fortuné](https://www.blickpunktfilm.de/person/fleur-fortune) eine der gefragtesten Newcomer Regisseurinnen aus Frankreich an Bord holen und haben mit Elizabeth Olsen, Alicia Vikander und Himesh Patel einen Traumcast zusammengestellt, weil die Geschichte stark ist und das Thema den Nerv der Beteiligten getroffen hat. Das spiegelt sich nun auch in den Kritiken wider. Wir haben einen Rotten Tomatoes Score von 95 % und insgesamt sehr positive Rezensionen erhalten. Natürlich gibt es stellenweise auch Stimmen, die weniger mit dem Film anfangen können, weil er unbequeme Fragen stellt, aber dank der humorvollen und spannenden Umsetzung sind die Resonanzen überwältigend positiv.

**Wie war die Resonanz auf den Festivals, wo der Film überall, und wie kam der [Amazon](https://www.blickpunktfilm.de/company/amazon-prime-video)-Deal zustande?**

International hat sich Amazon als großer Streaming-Dienst die weltweiten Rechte an dem Film gesichert, was bei einem unabhängig finanzierten Film mit hohem Investment natürlich ein bedeutender Erfolgsfaktor ist. Oft geht das allerdings damit einher, dass die Festivalkarriere leidet, weil solche Filme nicht mehr auf Festivals zur Vermarktung genutzt werden. Aber bei „The Assessment“ ist es anders. Hier öffnen die Festivals uns von sich aus die Türen. Wir müssen den Film gar nicht einreichen, sondern erhalten aktive Einladungen. London hat uns früh eingeladen, ebenso [Hamburg](https://www.blickpunktfilm.de/company/filmfest-hamburg), [Köln](https://www.blickpunktfilm.de/company/film-festival-cologne), Zürich und viele andere internationale Festivals. Toronto war der erste große Aufschlag.

**Welche Bedeutung hatte dieser erste große Aufschlag in Toronto?**

Toronto war die Weltpremiere und für uns das wichtigste Festival, da es darum geht, den Film vor allem in den USA zu positionieren. Wir blicken sehr optimistisch auf das Ergebnis, da der Film auch in den USA in die Kinos kommen wird. 

**Welchen Stellenwert hat der Film für die Entwicklung Eurer Firma?**

Ich würde sagen, „The Assessment“ ist ein Meilenstein für uns. Wenn „7500“ uns damals die Tür aufgestoßen hat, dann beschreiten wir mit „The Assessment“ einen Punkt, der zeigt, dass wir uns nun etabliert haben. Es ist der Auftakt zu einem großartigen Jahr für uns. Nach „The Assessment“ folgt „[Islands](https://www.blickpunktfilm.de/movie/the-tourist_0)“, der nächste Film von [Jan-Ole Gerster](https://www.blickpunktfilm.de/person/jan-ole-gerster) mit [Sam Riley](https://www.blickpunktfilm.de/person/sam-riley). Außerdem haben wir „[The Fisherwoman](https://www.blickpunktfilm.de/movie/the-fisherwoman)“ mit [Emma Thompson](https://www.blickpunktfilm.de/person/emma-thompson), ihren ersten Action-Thriller, der sich derzeit in der Postproduktion befindet. Und dann gibt es noch ein weiteres großes Highlight: „Mother Mary“ von [David Lowery](https://www.blickpunktfilm.de/person/david-lowery) mit [Anne Hathaway](https://www.blickpunktfilm.de/person/anne-hathaway), [Michaela Coel ](https://www.blickpunktfilm.de/person/michaela-coel)und [Hunter Schafer](https://www.blickpunktfilm.de/person/hunter-schafer). Ein wirklich fantastisches Projekt. Es wird ein aufregendes Jahr, in dem wir beweisen können, dass das, was mit [„7500“](https://www.blickpunktfilm.de/movie/7500_e) begonnen hat, nun regelmäßig wiederholbar ist. Schritt für Schritt machen wir weiter und produzieren Filme mit einem traumhaften Cast und den besten Regisseur:innen weltweit für ein anspruchsvolles, aber dennoch weltweites Publikum.

Maximilian Leo zu „The Assessment“: „Ein Meilenstein für uns“