BBC Film setzt auf eigene Stoffe
David M. Thompson, Chef von BBC Films, schaut optimistisch in die Zukunft: Geplant ist eine Verstärkung internationaler Koproduktionen, ohne das heimische Filmschaffen aus dem Auge zu verlieren. An erster Stelle steht die Entwicklung eigener Stoffe.
Seit 1997 macht David M. Thompson den Job, aber erst seit zwei Jahren läuft die Film-Maschinerie, Erfolge wie "Iris" oder "Billy Elliot" (spielte mehr als 100 Mio. Dollar weltweit ein) beweisen sein Händchen für interessante Projekte. "Es dauert eben sehr lang, bis man ein Projekt gestemmt hat, aber wir sind auf dem richtigen Weg", lautet sein Resumee. Während Film Four die Aktivitäten einstellt, gibt sich der BBC-Films-Boss zufrieden und wagt eine Konzeptänderung - weg von der einengenden Fokussierung auf Arthouse-Filme wie Ken Loachs "Sweet Sixteen" hin zu Produktionen mit internationaler Starpower: "Die Arthouse-Finanzierung ist schwierig. Wir wollen zusätzlich Filme mit größerem Budget in die Gänge bringen, ohne die Bodenhaftung zu verlieren. Unser Augenmerk gilt weiterhin auch kleinen persönlichen Werken wie 'Iris"." Auf ein Budgetlimit will sich Thompson nicht festlegen: "Das Budget ist nicht so wichtig, wichtiger ist das Projekt, das Skript. Wir sind schließlich nicht Hollywood." Doch genau dahin knüpft er enge Bande. Die Niederlassung von BBC Films in Los Angeles bezeichnet er als "Außenposten für unsere Strategie in den USA, wir müssen den Kontakt zu Produzenten, Autoren und Regisseuren vor Ort pflegen".