„Beetlejuice Beetlejuice“ entfacht ein cineastisches Biennale-Feuerwerk
Fast schon sinnbildlich steht Tim Burtons „Beetlejuice“ -Sequel für die 81. Biennale in all ihrer Vielfalt, ihrer Feier des Kinos, seiner Möglichkeiten und seinem Staraufgebot. Festivaldirektor Alberto Barbera lobt zur Eröffnung den überraschenden Schwung an kreativer Vorstellungskraft und einen treibenden halluzinatorischen Rhythmus und genau das könnte sich auch auf sein Festival beziehen.
Manche Gazette schrieb im Vorfeld, Venedig habe längst Cannes als Startrampe für Oscar-Kandidaten abgelöst. Gestern eröffnete die Biennale mit einem fulminanten Feuerwerk in jeder Hinsicht. Tim Burtons "Beetlejuice Beetlejuice" präsentierte sich als erste große Feier des Kinos und seiner Möglichkeiten: Ein passender Eröffnungsfilm, der sinnbildlich für dieses Festival mit seiner Vielfalt steht. Wie gewohnt over the top und abgefahren, schafft Burton es dennoch, seine Charaktere so zu gestalten, dass man sie liebt und dann doch wieder nicht liebt und eine, wenn auch gespaltene Beziehung zu ihnen aufbaut. Michael Keaton als Beetlejuice darf als lüsterner 600 Jahre alter, politisch unkorrekter Geist alle Register ziehen, und das macht ihn gleichzeitig liebenswert und unerträglich. Es wäre nicht erstaunlich, wenn es irgendwann am Lido auch noch zum dritten Mal "Beetlejuice Beetlejuice Beetlejuice" heißen würde. Auffallend die Effekte alter Schule, direkt am Set gebaut, und die Kostüme der inzwischen vierfachen Oscargewinnerin Colleen Atwood sowie die abermals herausragende Filmmusik, für die sich Tim Burton wieder mit Danny Elfman zusammengetan hat.