Blickpunkt:Film

Kino

Für den Deutschen Filmpreis war „[Roter Himmel](/movie/roter-himmel)“ im vergangenen Jahr nicht nominiert - beim Preis der deutschen Filmkritik erhielt das Werk von [Christian Petzold](/person/christian-petzold) - der in diesem Jahr auch in der von [Lupita Nyong’o](/person/lupita-nyongo) geleiteten Wettbewerbsjury der Berlinale sitzt - dafür gleich zwei Auszeichnungen. Als bester Film des vergangenen Jahres und für das von Petzold verfasste Drehbuch.

Zur Ehrung als bester Film heißt es in der Jurybegründung: „Über keine Entscheidung mussten wir so wenig diskutieren wie über diese, so sehr begeisterte uns ‚Roter Himmel‘ in so ziemlich jedem Aspekt des Filmemachens. Einmal mehr nimmt Christian Petzold die menschliche – und hier dezidiert auch männliche – Natur unter die Lupe, erzählt aber auch von Künstleregos und der Klimakrise und tut all das im so undeutschen Gewand eines luftigen Sommerfilms, in dem tiefe Tragik genauso steckt wie unverhofft viel Humor. Herausragend geschrieben, exzellent inszeniert, großartig gespielt vom gesamten Ensemble, fantastische Bilder - mehr muss man nicht sagen.“

Der Preis für das Beste Debüt ging an [Ann Oren](/person/ann-oren) für „[Piaffe](/movie/piaffe)“.

Die Schauspielpreise erhielten [Christina Große](/person/christina-grosse) (für „[Alaska](/movie/alaska_5)“) und [Lorenz Hochhuth](/person/lorenz-hochhuth) (für „[Drifter](/movie/drifter_c)“).

Für die Beste Bildgestaltung wurde [Helena Wittmann](/person/helena-wittmann) („[Human Flowers of Flesh](/movie/human-flowers-of-flesh)“) ausgezeichnet, für die Beste Montage [Andreas Wodraschke](/person/andreas-wodraschke) („[Sonne und Beton](/movie/sonne-und-beton)“) und für die Musik Diego Ramos Rodríguez („[Die Theorie von allem](/movie/die-theorie-von-allem-at)“).

Den Preis für den Besten Dokumentarfilm gewann „Landshaft“ von [Daniel Kötter](/person/daniel-koetter).

Bester Kinderfilm wurde „[Kannawoniwasein!](/movie/kannawoniwasein)“ von [Stefan Westerwelle](/person/stefan-westerwelle). „[Checker Tobi und die Reise zu den fliegenden Flüssen](/movie/checker-tobi-und-der-unsichtbare-schatz)“ des im Dezember viel zu früh verstorbenen [Johannes Honsell](/person/johannes-honsell) erhielt eine lobende Erwähnung.

Bester Kurzfilm ist „Slimane“ von Carlos Pereira; „The early rains which wash away the chaff before the spring rains“ von Heiko-Thandeka ist Bester Experimentalfilm.

Mit dem Ehrenpreis zeichnete der Verband der deutschen Filmkritik in diesem Jahr [Jutta Brückner](/person/dr-jutta-brueckner) aus. „Die Auszeichnung gilt zugleich der Person und ihrem ehrenamtlichen Engagement, insbesondere als Sektionsleiterin der [Akademie der Künste](/company/akademie-der-kuenste). Jutta Brückner hat sich unablässig eingesetzt für das Kino in Deutschland, für die Möglichkeiten von Frauen hinter der Kamera und für bessere, intelligentere und fordernde Filme. Sie glänzt als Mensch, der andere zusammenbringt und der durch Texte und Reden mitreißt“, heißt es unter anderem zur Begründung.

Den Innovationspreis erhielt [Oliver Zenglein](/person/oliver-zenglein) für ein „einmaliges Engagement, bei dem nicht die Geschäftsinteressen, sondern stets die Menschen im Mittelpunkt stehen“, wie es seitens des Verbands der deutschen Filmkritiker heißt. Und weiter: „Der Mitgründer und Geschäftsführer von [Crew United](/company/crew-united-lutz-und-zenglein) engagiert sich seit vielen Jahren für einen besseren Zusammenhalt innerhalb der Filmbranche in Deutschland und Europa. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, in den unterschiedlichsten Zusammenhängen für ein faires Miteinander, gute Arbeitsbedingungen, kulturpolitische Akzente und mehr Vielfalt im Kino einzustehen.“

Der Preis der deutschen Filmkritik zeichnet bereits seit 1956 deutsche Filme aus, die nicht nach wirtschaftlichen, länderspezifischen oder politischen Kriterien bewertet werden, sondern ausschließlich nach künstlerischen. Über die Preisvergabe entscheiden Jurys aus Mitgliedern des Verbandes. Sämtliche prämierten Filme hatten im Referenzjahr des Preises einen Kinostart oder feierten Premiere auf einem deutschen Festival.

„Roter Himmel“ zweifach von deutschen Kritikern geehrt