Blickpunkt:Film

Kino

"Fit für den Weltmarkt" werden die Teilnehmer des heute unter der Moderation von [film20](/company/film20-interessengemeinschaft-filmproduktion)-Generalsekretärin [Georgia Tornow](/person/georgia-tornow_8) eröffneten [MBA](/company/mba-media-business-academy)-Seminars "Spielfilm und Koproduktion" in der Deutschen Bank am Promenadeplatz in München.

Die weltweite Wachstumsdynamik durch rasante Fortschritte in der Technologie, die Unsicherheit im Hinblick auf die steuerlichen Rahmenbedingungen sowie die Staatsquote bzw. das Konkurrenzgefüge zwischen öffentlich-rechtlichem und privatem Fernsehen nannte Hausherr Ulrich Schürenkrämer, Mitglied des Executive Committees der Geschäftsleitung Firmenkunden Deutschland Deutsche Bank AG, in seiner Begrüßungsrede als signifikante Merkmale der sich im Umbruch befindlichen Medienbranche. "Es zeichnen sich so viele Trends und Veränderungen ab. Allerdings steht die Medienbranche nicht allein da. Wir sitzen alle in einem Boot. Auch in der Bankenbranche zeichnen sich Umwälzungen ab."

Der erste Tag des Seminars stand schwerpunktmäßig im Zeichen der komplizierten Vertragsgestaltung bei internationalen Koproduktionen. Von der simplen Definition (ab wann spricht man von einer Koproduktion, oder welche Länderübereinkommen gibt es?) über die Gefahren und Risiken, die auf den Produzenten zukommen können, bis hin zu den verschiedenen rechtlichen Gegebenheiten in potenziellen Koproduktionsländern und - sehr detailliert - den wesentlichen Vertragspunkten spannte als erster Referent Medienanwalt [Johannes Kreile](/person/prof-dr-johannes-kreile) den Bogen in seinem Thema "Koproduktionsverträge: Instrumente zur Vermeidung von Konflikten". Dass ein einfacher Handschlag bei weitem nicht ausreicht, um einer Koproduktion grünes Licht zu geben, schilderte auch [Oliver Schündler](/person/oliver-schuendler), Leiter [Bavaria Media Television](/company/bavaria-media-television). Sehr praxisbezogen analysierte er die diversen Schritte, die bei der Generierung und Durchführung von internationalen TV-Koproduktionen zu beachten sind. "Ausschlaggebend ist bei allen Projekten: Sie müssen so viel Gewicht besitzen, dass sie auch beim koproduzierenden Sender im Ausland in der Primetime laufen können."

Einen hochinteressanten Überblick über die vielfältigen Möglichkeiten der Steuer in Europa gab schließlich Torsten Poeck, Geschäftsführer Clou Partners und Spezialist im internationalen Filmfinanzierungsbusiness. "Das deutsche Steuermodell trägt nicht unbedingt zur Stärkung der deutschen Filmwirtschaft auf dem internationalen Parkett bei. Länder wie Großbritannien, Luxemburg oder Kanada hingegen bieten unterschiedliche Taxshelter-Modelle, die Anreize für die heimische Filmbranche bieten."

Branchenprofis diskutieren über internationale Koproduktionen