Chabrol schließt "Brautjungfer"-Dreh in München ab
In den Bavaria Studios beendete Claude Chabrol die Dreharbeiten zu "Die Brautjungfer" nach dem Roman von Ruth Rendell. Die mysteriöse Geschichte um eine exzessive Liebe mit Benoît Magimel und Laura Smet wird von Alfred Hürmer koproduziert und von Concorde in die Kinos gebracht.
Nach Nantes und Paris kam Claude Chabrol samt Tross vom 8. bis zum 15. April zu Innenaufnahmen für "Die Brautjungfer" nach München. Da sitzt der Mann in zerbeulten Kordhosen zwischen Kabeln, schmaucht an seiner Zigarre, schaut mit wachen Augen um sich und gibt dem deutsch-französischem Team letzte Anweisungen. In Halle drei der Bavaria Studios ist ein unaufgeräumtes Souterrain-Zimmer aufgebaut. Trotz zerwühltem Bett und heruntergebrannten Kerzen nicht gerade ein Liebesnest. Hier spielt eine der Schlüsselszenen zwischen Benoît Magimel, derzeit auf der Leinwand als Polizist in "Die purpurnen Flüsse 2" im Einsatz, und Laura Smet, Tochter von Schauspielerin Nathalie Baye und Rockstar Johnny Hallyday. Am letzten Drehtag (von insgesamt 42) zeigt sich der 73-Jährige zufrieden: "Nicht nur die Organisation klappte hervorragend, auch das Kantinenessen war gut." Ein wichtiges Kriterium für den Feinschmecker, der in höchsten Tönen die deutschen Profis vom Elektriker bis zum Produktionsleiter lobt. "Die Brautjungfer" ist seine zweite Ruth-Rendell-Adaption nach "Biester". Die englische Krimi-Autorin hat es ihm angetan: "Sie lässt den Personen ein Geheimnis, die Ungewissheit steigert die Spannung." Die hält sich in diesem düsteren Thriller bis zum Ende. Der 25-jährige Philippe (Magimel) verliebt sich auf der Hochzeit seiner Schwester in eine der Brautjungfern. Senta (Smet) ist schön, verführerisch, erzählt bizarre Geschichten und verlangt einen verhängnisvollen Liebesbeweis. Wer liebt, müsse auch für den anderen töten. In diesem Moment wird aus Spiel Ernst, aus der "amour fou" eine "liaison dangereuse".