CineMedia fordert Rückabwicklung ihres Taunus-Kaufs
Um die in Wiesbaden ansässige insolvente TaunusFilm-Produktion ist zwischen den Gesellschaftern CineMedia und HR Werbung ein Streit entbrannt. CineMedia fordert eine Rückabwicklung der Kaufverträge von 1998 und 1999, da zum Einstiegszeitpunkt gefälschte Bilanzen vorgelegen hätten.
1998 wurde aus der Taunus Film GmbH, einer 100-prozentigen Tochter der HR Werbung, die Taunus Film Produktions GmbH (TFP) ausgegliedert, um auch freien Investoren den Einstieg zu ermöglichen. Ein solcher Partner fand sich in der CineMedia Film AG. Das Münchner Unternehmen beteiligte sich 1998 mit zehn Prozent an der TFP, ehe 1999 weitere 50 Prozent und damit die Mehrheit erworben wurde. Der gesamte Kaufpreis umfasste rund 30 Mio. Mark. Im Frühjahr 2002 kaufte die HR Werbung 30 Prozent an der TFP von Cinemedia zurück. Damals schrieb das Wiesbadener Produktionshaus, aus dem u.a. die Sat.1-1-Reihe "Natalie" hervorging, erstmals rote Zahlen in Millionenhöhe. Im Februar dieses Jahres stellte die TFP beim Amtsgericht Wiesbaden Antrag auf Insolvenz, was auch deshalb Aufsehen erregte, da erstmals eine öffentlich-rechtliche Tochter zahlungsunfähig war. Derzeit hält die Werbetochter des HR 60 Prozent an der TFP, CineMedia 30 und die Landesbank Hessen-Thüringen die verbleibenden zehn Prozent.