Blickpunkt:Film

Kino

"Doch sie hat damals nicht in die deutsche Kinolandschaft gepaßt, die mehr von Yuppie-Komödien beherrscht wurde. Unser Film wäre damals sicherlich skandalös gewesen", erinnert sich Bommarius. Sieben Jahre feilte Autor Philipp Weinges ("Allein unter Frauen") am Drehbuch.

"Überall, wo wir vorsprachen, gab es Empörung", erzählt Bommarius. Auf der Berlinale 1997 begeisterte der Produzent schließlich [Luggi Waldleitner](/person/luggi-waldleitner) für das Projekt. Nach dessen Tod sprang Dieter Nobbe von Roxy Film als Coproduzent ein. Bommarius: "Heute sind die Leute offener für Themen wie Kindergewalt, obwohl unser Film nichts mit dem heutigen Realismus zu tun hat. Es ist eine märchenhafte, zeitlose Geschichte, die mit Elementen aus den verschiedenen Genres Thriller, Komödie und Splatter versetzt ist."

Im Mittelpunkt stehen die Brüder Holgi und Max, die ohne Eltern auf einem Bauernhof leben. Der 25jährige Max behütet seinen 12jährigen Bruder und verdient sein Geld, indem er mit älteren Frauen schläft. Bis Rosa die Zweisamkeit der Brüder stört. Max verliebt sich, Holgi plant ihren Tod.

Regisseur [Günter Knarr](/person/guenter-knarr), der auch am Drehbuch mitschrieb, vertraute bei der Besetzung auf unbekanntere Gesichter: Holgi wird vom 13jährigen Konstantin Prochorowski (u. a. "Wolffs Revier") dargestellt. Auch Marco Girnth, bekannt aus "Unter uns", feiert als Max sein Kinodebüt.

Mit einem Budget von 2,5 Mio. Mark ist "Holgi" ein verhältnismäßig preiswerter Kinofilm, der mit dem NDR und dem Arsenal Filmverleih in Berlin und Brandenburg entstand. Die Fördergelder kommen von der FFA, der Filmförderung Hamburg, der kulturellen Filmförderung Mecklenburg-Vorpommern und dem Filmboard Berlin-Brandenburg. Im Frühjahr 1999 soll "Holgi" in die deutschen Kinos kommen.

Der böseste Junge der Welt in Berlin zu sehen