Deutsche Casting-Agenturen organisieren sich
"Ziel des Bundesverbands Casting ist es, das Berufsbild eines Casting Directors klarer zu umreißen und einen Qualitätsstandard zu etablieren", beschreibt Anja Dihrberg, Vorsitzende des Bundesverbands Casting (BVC), die vorrangigen Aufgaben. Der Verband wurde im Juni 2003 während der Cologne Conference gegründet und umfasst mittlerweile 27 Mitglieder.
Stellvertretende Vorsitzende des BVC sind Clemens Erbach, Geschäftsführer der Firma Outcast, und Florian Neubauer, Geschäftsführer von C.A.T. - Casting Association Team. Ein großes Anliegen des BVC ist die Einführung klarer Begrifflichkeiten und Grenzziehungen zu den angrenzenden Berufsgruppen in der Filmbranche. Aus diesem Grund wurde als Berufsbezeichnung der Casting Director gewählt, ein Begriff, der wie der Beruf selbst aus dem anglo-amerikanischen Raum kommt. Bereits seit Ende der neunziger Jahre wird diese Bezeichnung auch hierzulande regelmäßiger benutzt. "Der Casting Director", erläutert Anja Dihrberg, "arbeitet der Regie und Produktion zu. Die Castingfirma erhält das Honorar für ihre Arbeit vom Produzenten. Anders als Schauspieleragenturen verdienen Castingfirmen nicht an den Schauspielern und haben somit auch keinen Eigenvorteil, wenn ein bestimmter Schauspieler besetzt wird. Castingfirmen sind daher unbestechlich." Der Casting Director muss demnach weit reichende Kenntnisse der Theater-, Film- und Fernsehszene in inhaltlicher und formaler Ausei-nandersetzung haben sowie umfassende Kenntnisse der Schauspielerszene mit Schwerpunkt des jeweiligen Landes, und er muss sich der Pflege sowie dem Aufbau des Nachwuchses und dem Erkennen von Talenten und Trends widmen. Zu einer unabdingbaren Voraussetzung gehört das dramaturgische Verständnis von Drehbüchern sowie die Fäigkeit zur inhaltlichen Auseinandersetzung.