Deutsche Filmakademie produziert Gala selbst
Zum zweiten Mal wird die Deutsche Filmakademie die Verleihung des Deutschen Filmpreises ausrichten. Zeichnete sie im vergangenen Jahr bereits für die künstlerische Leitung in Person von Thomas Peter Friedl und Nico Hofmann verantwortlich, wird sie die Gala für den 56. Deutschen Filmpreis, der in diesem Jahr am 12. Mai im Palais am Funkturm verliehen wird, nun auch selbst produzieren.
Dafür wurde eigens die DFA Produktion GmbH gegründet, die von Claudia Loewe als Geschäftsführerin geleitet wird und die gemeinsam mit der Deutschen Filmakademie in deren neuer Geschäftsstelle nahe des Potsdamer Platzes ansässig ist. "Durch die enge Anbindung der Produktion der Filmpreis-Gala an die Akademie lässt sich das Potential der Akademie direkter nutzen und einbringen", erklärt Claudia Loewe die Vorteile der Firmenneugründung. "Der inhaltliche Einfluss der Mitglieder ist einfach größer, wenn man de facto eine Einheit bildet." Das Zusammenwachsen der kreativen Filmszene Deutschlands zeigt sich nicht nur in ihrem Engagement für ihre große, jährliche Außendarstellung; es zeigt sich schon in der Vorbereitung darauf. Denn die zur Auswahl stehenden Filme müssen gesehen werden. Zuerst von den gewählten Vorauswahljurys, dann in den einzelnen Berufsgruppen, die über die Nominierungen entscheiden. Und in der dritten Wahlphase von sämtlichen Akademie-Mitgliedern, die die Preisträger wählen. Das führt automatisch zu einem Austausch, zu Diskussionen und vor allem: zu einer umfassenden Kenntnis des Schaffens jener Branche, der man angehört. Der Nebeneffekt der Akademie - dass man viele deutsche Filme sieht - hebt den künstlerischen Diskurs innerhalb der Gemeinschaft auf eine höhere Ebene. Das zeigte sich schon bei der Vorauswahl für die Nominierungen. Die einzelnen Jurys trafen sich nach getaner Arbeit im Plenum und diskutierten vier Stunden lang über die eingereichten Filme und ganz nebenbei auch über generelle Fragestellungen der Branche, wie z.B. über die aktuelle Bedeutung des Dokumentarfilms. Auch die Haltung zum Funktionieren der Akademie ändert sich. In diesem Jahr gab es kaum noch Diskussionen um die DVDs, die den Akademie-Mitgliedern zur Verfügung gestellt werden. Auch werden Akademie-Mitglieder gezielter in Vorstellungen der vorausgewählten Filme eingeladen. Denn wie die jeweiligen Produzenten ihre Filme präsentieren und auf sie aufmerksam machen, bleibt ihnen überlassen. Die Akademie sorgt nur für eine gleiche Ausgangsbasis: Das sind zum einen die Sichtungsexemplare, denen nichts beigelegt werden darf - allein der DVD-Umschlag darf beschriftet werden -, und die Vorführungen der nominierten Filme im Rahmen des Lola Festivals.