Blickpunkt:Film

Kino

Die [Deutsche Filmakademie](/company/deutsche-filmakademie-ev) hat eine Stellungnahme zum Regierungsentwurf für das kommende Filmförderungsgesetz vorgelegt. Obwohl sie etliche der darin enthaltenen Reformen ausdrücklich lobt, sieht sie an entscheidenden Stellen "problematische Weichenstellungen" - dies gilt nicht zuletzt für die künftige Regelung der Sperrfristen.


So heißt es in dem Schreiben: "Die jetzt im Entwurf der Novelle des FFG vorgeschlagene Flexibilisierung der Sperrfristen geht nicht weit genug und wird nicht zu einer kreativen Neuausrichtung der Verwertung von Kinofilmen im Kino und auf neuen Märkten beitragen. Es ist zu befürchten, dass dem deutschen Film durch das novellierte FFG ab 2017 mit seiner fünfjährigen Laufzeit ein erheblicher Wettbewerbsnachteil droht, da auch in Zukunft deutschen Filmen, die einer gesetzlich fixierten und unflexiblen Sperrfristregelung unterliegen, Marketingvorteile durch kombinierte Maßnahmen im Home-Entertainment Bereich verwehrt bleiben werden. Deutsche Filme werden gegenüber den nicht ans FFG gebundenen ausländischen Filmen dann nicht mehr wettbewerbsfähig sein, sie können schon jetzt nicht mehr umfassend und effizient ausgewertet werden."


Zwar seien im neuen FFG Ausnahmeregelungen vorgesehen, jedoch blieben diese an eine nur sehr schwer zu überwindende Abstimmungsregelung gebunden. Die Deutsche Filmakademie unterstütze daher ausdrücklich die vom Bundesrat vorgeschlagene Regelung, die eine ordentliche Verkürzung der ersten Sperrfrist auf vier Monate vorsehe. Für den Fall dass sich eine solche Regelung nicht durchsetzen lasse (die Bundesregierung hat ihr bereits eine klare Absage erteilt), schlägt die Filmakademie alternative, durchaus differenzierte Lösungen vor.


So solle hilfsweise für die Segmente Kurzfilm, Dokumentarfilm und Low-Budget-Film (Herstellungskosten unter 1,25 Mio. Euro) die Erprobung neuer Herausbringungsstrategien ermöglicht werden. Für diese Projekte solle eine Regelsperrfrist von vier Monaten ab Kinostart gelten. Mit Ablauf dieser Frist sollten die entsprechenden Werke dann gemäß der in § 54 FFG (Regierungsentwurf)...

Deutsche Filmakademie setzt sich für Sperrfristverkürzung ein