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Deutscher Kabelverband in Berlin vorgestellt

Die Erben der Telekom-Kabelnetze bündeln ihre Lobbyarbeit im Deutschen Kabelverband e.V. Sie fordern mehr Freiheiten bei der Entscheidung, welche Programme über den Kabelanschluss zu sehen sind, und fordern von den lokalen Netzbetreibern mehr Zusammenarbeit. Damit sollen auch die den Markt behindernden künstlichen Grenzen zwischen den Kabelnetzen behoben werden.

wp13.03.2003 11:34
Rüttger Keienburg
Rüttger Keienburg

Um die eigene Markposition besser vertreten zu können, haben sich die großen regionalen Kabelnetzbetreiber ish (NRW), iesy (Hessen), Kabel Baden-Württemberg und die demnächst verkauften restlichen sechs regionalen Kabelnetze der Kabel Deutschland GmbH (Deutsche Telekom), im Deutschen Kabelverband e.V. zusammengeschlossen. Sprecher sind Ernst Uhlig (Geschäftsführer Ish) als Präsident und Rüttger Keienburg (Geschäftsführer Kabel Deutschland Berlin) als sein Vize. Wie Uhlig betonte, finden sich in dem Verband derzeit die Betreiber der Netzebene 3 zusammen. Künftig sollen auch Unternehmen hinzukommen, die sowohl in der NE 3 als auch in der NE 4 tätig sind. Zu der aktuellen Diskussion, dass viele Haushalte angesichts der begrenzten Programmangebote zum direkten Satellitenempfang wechseln, um die dortige Angebotsvielfalt zu genießen, meinte Uhlig: "Der Satellit hat nicht entscheidend an Boden gewonnen." Es gäbe demnach nur 1,4 Mio. Haushalte, die einen eigenen Satellitenempfang haben. Alle anderen per Satellit versorgten Haushalte hängen an mehr oder weniger großen Gemeinschaftsantennen oder Kabelanlagen. Zu den Hauptaufgaben des Deutschen Kabelverbandes gehört es laut Uhlig auch, Wettbewerbsverzerrungen gegenüber dem Satellitenempfang zu beseitigen, gemeinsame technische Standards im Netzausbau sicherzustellen, mit den Programmunternehmen über die Kabeleinspeisung zu verhandeln und auch in Fragen des Urheberrechts gemeinsam aufzutreten. Der Verband setzt sich dafür ein, dass künftig die Netzbetreiber wesentlich eigenständiger über die Auswahl der in ihren Kabelnetzen zu empfangenden TV-Programme entscheiden können. Er sieht sich dabei als Mittler zwischen den Programmanbietern und den Verbrauchern. In Gesprächen mit den Programmanbietern wollen die Netzbetreiber auch neue, lokal unterschiedliche Programmpakete schnüren. Wie Rüttger Keienburg ergänzend betonte, sei das Kabel das preiswerteste Medium. Und mit Blick auf den Slogan zum neuen terrestrischen digitalen TV in Berlin nannte er das Kabelfernsehen "das Überall- und Allwetter-Fernsehen".

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