Die 10. Jubiläumsausgabe des Filmfest Emden
In den letzten Jahren hat sich das Internationale Filmfest Emden (2. bis 9. Juni) als beliebtes und liebevoll gemachtes Publikumsfestival in Norddeutschland etabliert. In diesem Jahr kann die zehnte Auflage des auf deutsche Premieren und britische Filme spezialisierten Festivals präsentiert werden.
"Ich freue mich, daß wir die letzten zehn Jahren überstanden haben, da wir das Filmfest über Jahre am unteren Limit finanzieren mußten. Doch jetzt haben wir eine Größe erreicht, wo man nicht mehr an ein quantitatives Wachstum denken muß, sondern sich mehr überlegt, wie man die Qualität noch weiter stärken kann", erklärt Thorsten Hecht, der zusammen mit Rolf Eckard das Filmfest unweit der Nordseeküste leitet. Bei 300.000 Mark hat sich mittlerweile das Filmfest-Budget (mit Mitteln von festen Sponsoren, Landesgeldern und Beiträgen von zwei Lotto-Stiftungen) stabilisiert. "Der größte Sponsor bleibt jedoch nach wie vor das Publikum", so Hecht - im letzten Jahr kamen rund 16.000 Zuschauer in die Filmfestkinos. Mit einem Programm von knapp 60 Filmen hat das aus der Filmclub-Bewegung hervorgegangene Filmfest eine angemessene Größe gefunden und kann auf die Treue des Publikums vertrauen. Als einen der wichtigsten Gründe für die Beliebtheit des Filmfests nennt Hecht die Entscheidung vor fünf Jahren, sich stärker auf die Filme aus England und Holland zu konzentrieren, "weil wir feststellten, daß sich dort was Besonderes tut". Auch in diesem Jahr bietet Emden eine gut gefüllte "The British Are Coming"-Reihe, in der u. a. Mark Hermans "Little Voice", Simon Shores "Get Real", Mika Kaurismäkis "L.A. without a Map" oder "Titanic Town" des "Notting Hill"-Regisseurs Roger Michell zu sehen sind.