Digital Cinema 2005 - eine Standortanalyse
Sollen Kinobetreiber auf den "digitalen Zug" aufspringen oder abwarten, bis eindeutige technische Vorgaben existieren? Die Devise lautet: Mitmachen auf jeden Fall, aber finanziell nicht zu viel riskieren.
Die Signale stehen eindeutig auf "Go" für das digitale Kino. Zu spüren war dies bei der jüngsten CeBIT mit ihrem "Techno-Talk" über digitalen "Mehrwert für Kinobranche und Zuschauer". Oder parallel bei der Showest 2005, auf der Regieveteranen wie George Lucas und James Cameron klare Bekenntnisse zur digitalen Arbeitsweise ablegten. "Ein zu schnelles Aufsteigen ist genauso schädlich wie ewiges Abwarten", sagt HDF-Präsident Thomas Negele. Kein Geringerer als der Kinobetreiber der Zukunft steht hier also zur Debatte. Nur wie soll dessen Arbeitsweise aussehen: weiter lokaler Filmvorführer zu sein oder eher multimedialer Event-Kinomacher? Und welchem System soll er sich zuwenden: dem E-Cinema (Electronic Cinema) mit Vorprogramm und "Alternative Content" oder dem Digital-Cinema, das Spielfilme in besserer Qualität auf die Leinwand projizieren soll? Für Richard Kummeth, Projektleiter Digital des Fürther Werbemittlers RoWo Holding, kann es nicht schnell genug gehen. "Wir dürfen nicht abwarten, bis das D-Cinema kommt, denn sonst gibt es bald überhaupt keine Kinowerbung mehr." Kummeth und die RoWo setzen aufs E-Cinema, denn die Digitalisierung müsse vor allem für Werbekunden "greifbar" sein.