Digitale Kinowerbung in Schwaben: "Refinanziert in 24 Monaten"
Neben den großen Playern WerbeWeischer und RoWo, die mit großflächigen Installationen von digitalen Netzwerken auf den Markt gehen wollen, operiert eher "im Kleinen" die Ulmer Udia-Filmwerbung auf diesem Gebiet.
Bereits im Juli 1999 hatte Udia zusammen mit dem Ravensburger Kinomacher Axel Burth und der Weingartener Firma CineChannel ein Pilotprojekt initiiert. Letzterer Partner besorgte schon damals die Ausstattung und Vernetzung mit Hardware (PCs, Servern), Videobeamern und Software. Mittlerweile sind 34 Leinwände in neun baden-württembergischen bzw. bayerischen Standorten "digitalisiert", darunter Biberach, Lindau und Überlingen. In Neu-Ulm konnte Udia, die rund 300 Leinwände im Südwesten betreut, als "deutschlandweit erster" Werbemittler die digitale Kinowerbung "zur Einsatzreife" in großen Centern bringen. Die Theater kaufen laut Auskunft von Udia-Produktionsleiter Steffen Springer dazu in eigener Regie die notwendige Ausrüstung. Dies bestätigt auch Axel Burth: "Wenn die Kinos die Hardware selbst kaufen, dann pflegen sie sie auch." Nach Ansicht von CineChannel-Geschäftsführer Jörg Hiltmann habe sich eine solche Investition "innerhalb von 20 bis 24 Monaten refinanziert". Neben der Auswahl des Kinos könnten durch das Verwaltungssystem auch Sendezeit, Filmgenre und FSK-Freigaben berücksichtigt werden. Dabei beliefert Udia via Kabel oder CD/DVD seine Kunden nur mit regionalem Werbecontent (den Theatern steht dabei frei, das System auch für E-Cinema-Events wie Firmenpräsentationen oder Live-Übertragungen zu nutzen). Filme von Groß-Werbekunden und Trailer sind bis dato meist nur auf 35-Millimeter-Material verfügbar. "Solange wir über keine flächendeckende Verbreitung von digitaler Kinotechnik verfügen, agieren viele Werbekunden vorsichtig", erläutert Stephan Birkenholz, Vorstandsvorsitzender des Verbands FDW - Werbung im Kino. Sämtliche bekannten Konzepte steckten derzeit noch im "Pilotstadium".