Blickpunkt:Film

Kino

Die Idee, Internetpiraten mit ihren eigenen Mitteln zu schlagen, ist nicht neu und wird z.B. von Apple im Musikbereich mit iTunes schon erfolgreich angewendet. Auch im Filmbereich warten jetzt Kinohits im Internet zum Download, auf Plattformen wie dem Studio-Joint-Venture Movielink.

In Deutschland bieten Arcor und T-Online/Vision Filme zum Download an. Für Aufregung sorgte nun jedoch Jack Valentis Ankündigung, dass die Filme schon umgehend nach ihrer Kinopremiere im Internet erhältlich sein sollen. Und das nicht wie bisher im Rahmen von illegalen Tauschbörsen, sondern ganz legal von den Studios selbst. Der Chef der [Motion Picture Association of America](/company/motion-picture-association-of-america), der derzeit in der umstrittenen Screeners-Debatte in der Kritik steht, kündigte nun an, dass sich die Frist zwischen Kino- und Internet-Premiere schon ab Mitte des Jahres 2005 auf ein Minimum reduzieren werde. Die Studios entwickelten laut Valenti gemeinsam mit Hewlett-Packard, Microsoft und verschiedenen Technikinstituten von US-Universitäten einen neuen, Piraterie-resistenten Vertriebsweg für Filme im Internet. Dank diesem sollen sich Kinoliebhaber künftig gegen eine entsprechende Gebühr Filme in bester Qualität auf ihre Computer bzw. ins Wohnzimmer holen können.

Eine Entwicklung, die den Interessen der Home-Entertainment-Branche komplett entgegenlaufen dürfte. Denn eine einschlägige Veränderung in der bisherigen Filmverwertungskette wird unweigerlich kommen. Wenn sich die Download-Technologie weiterentwickelt und ein Film im Internet auch noch von der Marketingmaschinerie des Kinostarts profitiert, werden viele Kunden auf den Gang in die Videothek verzichten. Vorausgesetzt, der Film-Download wird dann tatsächlich schnell und bequem möglich sein.

Download kurz nach Kinostart