REVIEW FILMFEST HAMBURG: „ I am the Greatest“
Episodenfilm, der in die Gedanken von sieben verschiedenen Menschen eintaucht. Dadurch gelingt es dem Regieduo Nicolai Zeitler und Marlene Bischof in ihrem ersten Langfilm, der bei den First Steps Awards nominiert ist, eine Vielfalt an Themen aufzugreifen. Hier unsere Besprechung.
Wer einmal wissen möchte, wie es im Kopf von Overthinkern zugeht, muss sich nur „I am the Greatest“ anschauen. In sieben Episoden taucht das Regieduo, bestehend aus Nicolai Zeitler und Marlene Bischof, in die Gedankenwelten verschiedenster Menschen ein. Da ist etwa der Mann, der unhöflich angerempelt wird und sich dann detailliert ausmalt, wie er den Übeltäter zusammenschlägt – und nebenbei auch noch eine junge Frau vor dessen Übergriffigkeit rettet. Oder etwa die Frau, die sich gerade auf einem Date befindet, auf das sie nicht wirklich Lust hat. Auch wenn der Mann, mit dem sie sich trifft, überaus verständnisvoll ist, hinterfragt sie immer wieder sich selbst und ihre Aussagen. Bevor sie ihn begrüßt, werden zahlreiche Szenarien durchgespielt: Soll sie ihn auf die Wange küssen? Oder umarmen? Die Hand geben – nein, wer gibt dann seinem Date die Hand? Selbst beim Sex kann sie die sich überschlagenden Gedanken nicht abschalten.