Euroarts und Elektrofilm weiten VFX-Engagement aus
Mit der Entwicklung des dreiteiligen Perry-Rhodan-Projekts will sich Elektrofilm einen internationalen Ruf im Bereich Visual Effects aufbauen. Stuttgart soll damit zum Zentrum für digitale Effekte werden.
In Berlin macht Elektrofilm die Postproduction, in Stuttgart die Visual Effects. Was nach einer schlichten Aufteilung klingt, hat bei Elektrofilm medienpolitische Hintergründe. "Es gibt in Deutschland noch kein echtes Zentrum für Visual Effects", erklärt Geschäftsführer Dittmar Lumpp. "Genau dieses Zentrum wollen wir in der Region Stuttgart schaffen." Dabei vertraut Lumpp nicht nur auf die internationalen Akquisitionsfähigkeiten des Mutterhauses EuroArts Medien AG, sondern auch auf die Nähe der Filmakademie Baden-Württemberg bzw. auf das dortige Institut für Animation, Visual Effects und Digitale Postproduktion. Und auf dessen Leiter Thomas Haegele, der Elektrofilm als Berater zur Seite steht. Mit den Special Effects zum Splatter-Film "The House of the Dead", der in einem knappen Jahr in deutschen Kinos starten wird, hat man sich bereits eine gewisse Reputation geschaffen. Auch mit den Visual Effects zu einigen Folgen der kanadischen TV-Serie "Starhunter" (22 mal 45 Minuten) wird man demnächst aufwarten können, ebenso realisierte man in Stuttgart die visuellen Effekte des Mystery-Thrillers "Ich werde immer bei euch sein", den die Berliner Phoenix zurzeit für den SWR produziert. Das wichtigste Projekt für Elektrofilm ist die Perry-Rhodan-Preproduction, die bereits von der MFG Filmförderung unterstützt wird. In die Entwicklung des internationalen TV-Dreiteilers werden in drei Stufen 1,5 Mio. Euro fließen. An der ersten Stufe arbeiten in Stuttgart mittlerweile 14 Digital Artists, vor einem halben Jahr waren es lediglich fünf. Mit der Entwicklung der computergenerierten Charaktere und Sets sowie der Trailer-Anfertigung wird Stufe eins Ende des Jahres vollendet. Damit kann Produzent Marcus Rosenmüller von der Casascania GmbH das 30-Mio.-Euro-Projekt weltweit anbieten. Ein Projekt dieser Größenordnung wird dem Standort Stuttgart endgültig die internationale Anerkennung in Sachen Visual Effects bringen, so die Strategie von Dietmar Lumpp und Thomas Haegele. "Wir können heute schon Effekte bei gleicher Qualität billiger produzieren als zum Beispiel Londoner Firmen - nicht alles, aber fast alles." Elektrofilm soll künftig in Stuttgart einen Kristallisationspunkt bilden, der internationale Projekte akquiriert, managt und dabei kleinere Unternehmen sowie die Absolventen der Akademie einbindet. Der Aufbau dieser Kompetenz in der Region ist eines der erklärten Ziele der baden-württembergischen Medienpolitik.