Filmproduktionsmarkt Berlin 2002: Eigenmarketing als Hausaufgabe
"Ich bin erstaunt darüber, wie viele Unternehmen, die mit Kommunikation zu tun haben, kommunikationsfeindlich sind", ist ein Fazit, das Helmut Hartung bei der Vorstellung des von ihm herausgegebenen Buches "Filmproduktionsmarkt Berlin 2002/03" (Vistas) zog.
"Viele haben keine E-Mail-Adressen, keine Websites oder Websites, deren Informationsgehalt über den des Telefonbuchs nicht hinausgeht." Die Branche müsse erst ihre Hausaufgaben machen, bevor sie Forderungen stellen könne, so Hartung, der den Mediendienst ProMedia herausgibt: "Die Hausaufgaben lauten: Eigenmarketing und eine starke öffentliche Selbstdarstellung." Wie wenig die Branche zur Transparenz bereit sei, zeige auch das Buch. Wenn die befragten Unternehmen überhaupt antworteten, dann gingen die Angaben selten über Ansprechpartner, Geschäftsfelder und Daten zur Erreichbarkeit hinaus. Der Leiter des Medienbüros, Bernd Schiphorst, bestätigte Hartungs Wahrnehmung. Daher habe das Medienbüro auch das Netzwerk Production.net ins Leben gerufen. Für "Filmproduktionsmarkt Berlin" verwandte Hartung denselben Fragebogen, den 1998 auch die IHK in ihrer Medienbefragung ausgab. Dadurch wurden zum ersten Mal Vergleiche möglich, die in eine ausführliche Analyse des Medienmarkts Berlin-Brandenburg einflossen. Befragt wurden 800 Unternehmen, die zur Film- und TV-Produktionsbranche gehören.