Firmen entwickeln digitale Projektionssysteme
Texas Instruments und JVC/Hughes sind bei der Entwicklung der Cyber-Projektion am weitesten, doch auch andere steigen in das Zukunftsgeschäft ein. Die Qualität erreicht bereits die des Films, für Zuschauer, Betreiber und Verleiher ergeben sich viele Vorteile.
"Die Qualität der Cyber-Projektion wird erheblich hinter der des klassischen 35/70-Millimeter-Films zurückbleiben. Wir alle wissen, dass das perfekte Kinobild unsere beste Waffe in der Auseinandersetzung mit den neuen Medien ist", war der HDF noch 1997 erzürnt, als Peter Fleischmann vom Europäischen Filmzentrum Babelsberg eine erste Diskussion über "Digitales Kino" in Gang setzte. In den letzten drei Jahren hat sich viel getan. 1998 testete der US-Betreiberverband NATO zwei Systeme digitaler Bildprojektion und war sehr angetan. Schon ein halbes Jahr später fand die erste öffentliche Aufführung eines digital projizierten Films statt. In vier ausgewählten Kinos zeigte George Lucas "Star Wars: Episode 1", "Toy Story 2" konnte auch in Europa schon digital gesehen werden. Bestrebungen, das klassische Zelluloid, später dann Triazetat und schließlich Polyester-Film abzuschaffen und auf andere Datenträger zu setzen, gibt es schon länger. In den achtziger Jahren kamen erste Videobeamer auf, doch "auf Videoprojektion umgestellt" blieb eine Kategorie im Kinohandbuch speziell für Pornokinos. Vor etwa zehn Jahren löste die LCD (Liquid Christal Display)-Technik die Drei-Röhren-Technik der ersten Beamer ab, die sich als sehr wartungsintensiv herausstellten. Die Displays sind kristallförmige, mit Flüssigkeit gefüllte Scheiben, die die Bildpunkte wabenförmig darstellen. Über eine Lampe wird Licht auf die drei (rot, blau, grün) LCD-Panels geleitet. Über Spiegel wird das Licht an die Optik weitergeleitet. Die Qualität dieser Projektoren konnte nicht mit der klassischen Filmprojektion mithalten. Noch vor kurzem waren Experten davon überzeugt, dass digitale Projektion erst in 15 Jahren an die Qualität des 35-Millimeter-Films heranreichen würde. Doch der US-Elektronikkonzern Texas Instruments und sein japanischer Konkurrent JVC stellten zum "Star Wars"-Start Geräte vor, die die Fachwelt staunen ließen. Die beiden Unternehmen setzen auf völlig unterschiedliche Techniken.