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Kino

Heinefilm feierte 50-jähriges Bestehen

Besonders im mittelständischen Kinobetrieb sieht Werbemittler Heinefilm eigene Stärken. Rund 15 Prozent der Leinwände deckt das Traditionsunternehmen ab, das gerade 50-jähriges Jubiläum feierte. Der Kinostrukturwandel verändert aber auch den Werbemarkt.

Kristian Bauer24.05.2000 22:00
Heine GFs: Marcus Weischer und Florian Weischer
Heine GFs: Marcus Weischer und Florian Weischer

Heinefilm beschäftigt 35 Mitarbeiter, der jährliche Umsatz liegt bei deutlich über 30 Mio. Mark, so Prokurist Christoph Hirschberg, verantwortlich für das operative Geschäft. 550 Leinwände, also etwa 15 Prozent des Markts, stehen bei Heinefilm unter Vertrag. Zu den Kunden zählen u. a. die FTB Theile, Rehs, Spickert, Brunotte und Borck. Deren Theater dürfen nur die Werbung aufführen, die Heinefilm bei ihnen einsetzt. Wollen andere Verwalter ihre Spots in diesen Kinos zeigen, müssen sie diese über Heinefilm platzieren. Will umgekehrt ein Markenartikler oder eine Werbeagentur, die mit Heinefilm zusammenarbeitet, in anderen Filmtheatern werben, vermittelt Heinefilm den Auftrag an den jeweiligen Werbeverwalter. Diese komplexe Dienstleistung untereinander ermöglicht es Filmtheatern wie Werbewirtschaft, das unübersichtliche Geschäft mit jeweils nur einem Ansprechpartner zu betreiben. Der Wettbewerb der Mittler beschränkt sich auf das Angebot an Dienstleistungen. Heinefilm bietet etwa auch die Produktion der Filme an. Der Schwerpunkt liegt in NRW, Rheinland-Pfalz, Hessen und Baden-Württemberg, hinzu kommen rund 90 Leinwände in Ostdeutschland. Das Unternehmen trägt sich aus 25 Prozent Provision von der Werbewirtschaft. Davon werden den Vertragstheatern allerdings noch Rabatte und Skonti gewährt, den Werbeagenturen ebenfalls Rabatte. Heinefilm legt einen Schwerpunkt auf mittelständische Theaterbetriebe. In der Akquise auch regionaler Werbung liege eine Stärke des Unternehmens, so Hirschberg: "Es gibt da noch viel Potenzial, denn die Qualität der Werbung im Kino überzeugt. 60 Prozent der Menschen finden Kinowerbung klasse." Es habe sich aber ein starkes Ungleichgewicht dadurch ergeben, dass die Werbung nur auf die Multiplexe gelenkt werde, schildert er die neuesten Entwicklungen. Er will gemeinsam mit dem Branchenverband FDW die besucherbezogene Preisgestaltung deshalb noch zeitnäher machen. Beim drohenden Tabakwerbeverbot ab Mitte 2001 setzt er noch eine gewisse Hoffnung auf die EU-Klage der Bundesregierung, ansonsten werde die Branche einen Umsatzverlust von 80 Mio. Mark zu verkraften haben.

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