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Kino

Blickpunkt:Film: Was bedeutet für Sie die Nürnberger Tradeshow?


Jürgen Fabritius: Sicherlich bedeutet sie zunächst einmal eine Art Leistungsschau, um dort unsere kleineren und größeren Produkte vorzustellen. Aber eine Tradeshow soll auch eine gewisse Bindung mit unseren Kunden erzeugen. Denn unsere Nürnberger Tradeshow ist auch ein Fest mit einem voller Überraschungen steckenden Fun-Programm, wobei in lockerer Atmosphäre Kontakte vertieft und geknüpft werden können. Dazu eignet sich hervorragend das Kart-Rennen am Dienstagabend. Im vergangenen Jahr war ich Dritter, und auch diesmal fordere ich wieder jeden heraus, es mit mir aufzunehmen.


BF: Wie schaut die Zusammenarbeit mit den Kinobetreibern aus? Sind Verbesserungen möglich?


JF: Für mich ist und bleibt am wichtigsten, dass die konzeptionelle Arbeit
im Arthouse-Bereich fortgeführt wird. Die Kinobetreiber stehen zurzeit unter großem wirtschaftlichem Druck. Trotzdem sollte nicht der Blick für das Wesentliche verloren gehen und mittelfristig noch stärkere Aktivitäten im lokalen Marketingbereich ausgebaut werden. Aber auch die qualitative Seite, das Wissen des Kinomachers über Inhalt und Positionierung seiner Filme, kommt meiner Meinung nach zu kurz. Gegenüber Frankreich, wo Filme wie zum Beispiel "[In the Mood for Love](/movie/in-the-mood-for-love)" erfolgreich laufen, erreichen wir bei uns das Publikum nicht in ausreichendem Maße.


BF: Wie stehen Sie zu publikumswirksamen Aktionen wie den neu geschaffenen Half Price Day?


JF: Auch wenn ich die aktuelle Werbekampagne für optimierbar halte, ist diese bundesweit an einem Wochentag platzierte Aktion grundsätzlich gut und wichtig. Wenn wir es schaffen, beim Eintrittspreis eine größere Transparenz zu schaffen und damit auch unzulässige Konkurrenz abzubauen, kann damit einem möglichen Preisdumping entgegengewirkt werden. Wobei wir als Verleiher damit rechnen, dass wir künftig auch von Mindestabnahmepreisen für unsere Produkte ausgehen müssen.


BF: Welche Wünsche haben Sie für das Kinojahr 2001?


JF: Unser Geschäftsjahr 2000 war insgesamt sehr durchwachsen. Mit "[Tiger & Dragon](/movie/tiger-und-dragon-best-of-cinema)" haben wir zu Beginn 2001 einen sehr guten Start hingelegt. Für dieses Quartal und das kommende Halbjahr bin ich optimistisch. Ich wünsche mir für die nächste Zeit gute Filme und schlechtes Wetter, eine Verbesserung der wirtschaftlichen Situation und pragmatisches Kinomachen.

Interview mit Arthaus-Geschäftsführer Jürgen Fabritius zur bevorstehenden Tradeshow