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Blickpunkt:Film: Welche Vorteile verspricht sich Highlight von der Bankenbeteiligung?

Andreas Fallscheer: Unsere Intention war, den immer größer werdenden Herausforderungen des Medienmarkts zusammen mit einem starken Partner zu begegnen, der Synergien bringt. Eine Bank als Aktionär bietet dafür die optimale Voraussetzung. Die ABN Amro gehört zu den zehn führenden Investmentbanken in Europa, was unserem Auftreten gegenüber Geschäftspartnern sehr förderlich ist. Mit der ABN Amro haben wir einen starken Gesellschafter, der es uns ermöglicht, ganz oben mit dabeizusein. Was die Einflußmöglichkeiten betrifft, verfügt die Bank über ein Mitspracherecht, wenn die Investitionen eine gewisse Höhe überschreiten. Bis jetzt genügte es uns, mit einer schlanken Struktur drei bis vier Filme jährlich in die Kinos zu bringen, durch die Öffnung des Kaptialmarkts gegenüber den Medien haben wir als Independent-Firmen ganz neue Möglichkeiten. Nur so können wir langfristig als mittelständisches Unternehmen überleben.

BF: Wie sieht die Konstruktion von Highlight aus?

AF: Highlight Communications ist eine Schweizer Firma, 75 Prozent halten verschiedene Gesellschafter, mein Anteil daran beträgt 18,7 Prozent, die restlichen 25 Prozent sind bei der ABN Amro. Die Highlight Film und Arcade Video Vertriebs GmbH mit dem Geschäftsführer Roy Häfliger und den Geschäftsleitern Jasna Vavra für Kino und Burt Neuber für Video ist eine 100prozentige Tochter der Schweizer Highlight. Das Personal des in München angesiedelten Kinoverleihs wird demnächst aufgestockt. Das Lizenzhandelsgeschäft wird von der Schweiz aus getätigt.

BF: Soll die Verleihtätigkeit der Firma ausgeweitet werden?

AF: Unser Ziel für '99 ist die Herausbringung von acht bis zehn Filmen, darunter auch unser erster großer deutscher Film "Die Häupter meiner Lieben". Zudem werden wir "Dich kriegen wir auch noch" und zwei Filme von Summit - "The Limey" von Steven Soderbergh und "Stir of Echoes", bei dem der "Jurassic-Park"-Autor David Koepp Regie führte - in die Kinos bringen. Verhandlungen über weitere Kinofilme werden wir demnächst zum Abschluß bringen.

BF: Wie wichtig ist der deutsche Markt? Wie sehen die Pläne im Produktionsbereich aus?

AF: 90 Prozent unseres Umsatzes machen wir in Deutschland. Als neues Geschäftsfeld wollen wir uns auf deutschsprachige Filme konzentrieren. Neben der Zusammenarbeit mit Rudi Reischls und Regina Zieglers Firma Kinofilm München wollen wir künftig auch selbst produzieren. Unser neuer Mitarbeiter Martin Schmitt intensiviert derzeit Kontakte zu deutschen Produktionsfirmen und wird sich um die aktive Entwicklung von eigenen Kinostoffen kümmern. Wir sind ganz konkret auf der Suche nach Drehbüchern und Treatments.

Interview mit Highlight-Chef Andreas Fallscheer