Blickpunkt:Film

Kino

Die langjährige Megaherz-Mitarbeiterin [Antonia Simm](/person/antonia-simm) gibt mit „[Checker Tobi 3 – Die heimliche Herrscherin der Erde](/movie/checker-tobi-iii)“ ihr Kinodebüt als Regisseurin. Wir sprachen mit ihr über die Herausforderungen und ihre Zusammenarbeit mit [Tobias Krell](/person/tobias-krell). Der dritte Film nach dem TV-Format ist auf Kinotour, feiert am 14. Dezember große Premiere in München und startet am 8. Januar bundesweit über [MFA](/company/mfa-film-distribution_9).

**Wie sind Sie zur Regisseurin eines „Checker Tobi“-Kinofilms geworden? Sie erzählten, dass Sie Tobias Krell bei seinem Casting kennengelernt haben.**

**Antonia Simm**: Ich begann vor über 13 Jahren mit einem Redaktionspraktikum bei Megaherz, das in ein Volontariat überging. In diesem Zeitraum suchten wir einen neuen „Checker“ und ich war Teil des Casting-Teams. Tobi ist mir in einem SWR-Format aufgefallen. Wir haben ihn eingeladen und er hat überzeugt. Seitdem arbeiten wir zusammen und haben riesengroßen Spaß daran. In den Jahren gab es für mich einige Ausflüge in andere Formate, ich kam aber immer wieder gerne in die Checker-Familie zurück und übernahm schließlich die Redaktionsleitung mit meiner Kollegin Sarah Müller. Als ich dann das Kinoprojekt übernahm, musste alles sehr schnell gehen, weil der Kinostarttermin schon feststand. Wir brauchten nur etwas mehr als anderthalb Jahre von der Entwicklung bis zum fertigen Film. Das war schon ein ganz schöner Ritt.



##### „Mir war wichtig, Kindern eine große Rolle und Stimme zu geben“
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**Wie entstand die Geschichte?**

**Antonia Simm**: Das Element Erde war gesetzt, aber wir wollten es anders erzählen als in den ersten beiden Filmen. Diesmal steht das Element am Anfang. Mir war wichtig, Kindern eine große Rolle und Stimme zu geben. Im Writers’ Room entstand dann die Idee, dass Tobis Herausforderer sein jüngeres Ich könnte – basierend auf der allerersten Checkerfrage, die er sich als Achtjähriger ausgedacht hat: Wer hinterlässt die mächtigsten Spuren im Erdreich? Außerdem wollten wir eine zweite Ebene einziehen, die sich ums Erwachsenwerden dreht, damit auch die Eltern etwas entdecken können.

**Wie fanden Sie die Schauplätze und Expert:innen?**

**Antonia Simm**: Gemeinsam mit meiner Regieassistentin, Lynn Klockow, habe ich früh zu Madagaskar, Spitzbergen und Mexiko recherchiert, und wir haben die Geschichte rund um diese Orte entwickelt. Auch die Expert:innen standen früh fest und konnten die Story mitprägen. In Madagaskar besuchten wir etwa die NGO der Biologin Hanitra Markolf Rakotonirina. Den Geologen Malte Jochmann auf Spitzbergen entdeckte ich in einer Reportage, er betreut dort die Renaturierung des letzten Kohlebergwerks. Auf den Archäologen Nicolaus Seefeld in Mexiko stieß ich über seine Doktorarbeit. Wir suchen immer nach deutschsprachigen Expert:innen, die vor Ort verwurzelt sind. Untertitel wären für Kinder zu anspruchsvoll, und ein Voice-Over würde die Authentizität schmälern.



![Antonia Simm und Tobias Krell auf einer Maya-Pyramide für „Checker Tobi 3 – Die heimliche Herrscherin der Erde“. Foto: privat](https://s3.eu-central-1.amazonaws.com/zone.busch.store.image/60375e23-8288-4316-94b6-0dde6a47465f.jpg)



**In Mexiko hatten Sie die Maya-Pyramide nahezu für sich. Wie kam das?**

**Antonia Simm**: Wir waren in Calakmul, einer noch wenig touristisch erschlossenen Maya-Stätte. Nach 17 Uhr sind außerdem keine Besucher mehr zugelassen, sodass wir die Pyramide abends komplett für uns hatten. Nur die Brüllaffen kamen uns gelegentlich in die Quere. Das klang dann wie in „Jurassic Park“ und konnte schon mal eine Viertelstunde dauern. Am Ende hat aber alles wunderbar funktioniert.

**Die Felslandschaft in Madagaskar beeindruckte besonders. Wie waren die Drehbedingungen?**

**Antonia Simm**: Die Anreise ist äußerst strapaziös. Mehrere Tage über holprige, schlammige Straßen. Manche Tourist:innen lassen sich deshalb per Helikopter einfliegen. In der Regenzeit sind die Wege unpassierbar. Wir waren im November zu Beginn der Regenzeit dort, blieben zwar öfter stecken, kamen aber durch. Zwei Tage nach unserer Abreise setzte dann der Regen ein. Wir hatten unheimliches Glück!
Unser Team bestand aus acht Leuten, unterstützt von lokalen Helfern, die uns beim Tragen des Equipments halfen. Es war rund 40 Grad heiß, und die scharfen Felsspitzen machten das Klettern selbst ohne Ausrüstung herausfordernd. In der Postproduktion mussten wir in den Drohnenaufnahmen öfter das Team wegretuschieren, so wenig Platz gab es zwischen den nadelspitzen Felsen.


**Es sind Aufnahmen, die für die große Leinwand gemacht sind.**

**Antonia Simm**: Genau. Für die Kinofilme suchen wir Orte, die starke Bilder erzeugen und an denen Tobi Abenteuer erleben kann. Klettern hatten wir bislang noch nicht in den Checker-Kinofilmen. Die „Tsingy“ waren dafür ideal und zeigen, wie vielfältig das Element Erde ist. Auch die Baobab-Bäume gehören zu diesen „Wow-Eindrücken“.


##### „Die Geschichte ist grob festgelegt, aber vieles entsteht dokumentarisch“
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**Wie viel ist geskriptet, wie viel entsteht spontan?**

**Antonia Simm**: Die Geschichte ist grob festgelegt, aber vieles entsteht dokumentarisch. Wenn wir in Madagaskar ein Dorf besuchen oder in Mexiko in einer Maya-Community unterwegs sind, ist nichts geskriptet. Das Team halten wir bewusst klein, um die Menschen nicht einzuschüchtern. So entstehen oft die schönsten Momente.
Humor ist ebenfalls wichtig. Katastrophen- oder Fäkalhumor funktioniert bei Kindern immer, solche Gags bereiten wir meist vor. Die Slapstick-Szene in Spitzbergen, in der Tobi im Schnee ausrutscht, war beispielsweise geplant, aber improvisiert umgesetzt: mit einer Matratze, die uns Maltes Tochter organisiert hat. So gab es keine blauen Flecken.

**Die ersten beiden Kinofilme mit Checker Tobi erreichten eine halbe Million bzw. über eine Million Zuschauer. Wie sind Sie mit dem Erwartungsdruck umgegangen?**

**Antonia Simm**: Die Fußstapfen sind groß. Ich hatte Respekt, aber den Vorteil, dass das Team größtenteils dasselbe war wie bei den ersten beiden Filmen. Und ich kenne Tobi sehr gut, wir teilen ein sehr ähnliches kreatives Mindset. Das hat mir Sicherheit gegeben. Der Writers’ Room mit externen Autor:innen war ebenfalls wichtig, um die Geschichte solide aufzustellen.
Die erste Drehreise nach Madagaskar war die herausforderndste. Nachdem wir diese Herausforderung gemeinsam geschafft hatten, war ich entspannter und das Team war noch enger zusammengewachsen.


![Tobias Krell auf den Tsingys. Foto: Megaherz](https://s3.eu-central-1.amazonaws.com/zone.busch.store.image/dcb6c98b-723f-4d35-9c68-240de7618980.jpg)


**Steht schon das nächste Kinoprojekt für Sie an?**

**Antonia Simm**: Es gibt Überlegungen, aber noch nichts Konkretes. Jetzt bringen wir erst einmal diesen Film ins Kino. Parallel starten bereits die Dreharbeiten für Marina Blankes Film zum Element Feuer, meine Kollegin Sarah Müller wird Regie führen. Marina wurde nach ihrer Präsenz im zweiten Kinofilm und einem großen Casting mit über 300 Bewerberinnen zur Checkerin. Wir wollten sie unbedingt auch im dritten Film etablieren.



**Bleiben Sie dem Checker-Kosmos treu oder zieht es Sie zu anderen Projekten?**

**Antonia Simm**: Ich glaube, ich werde mein Leben lang der Checker-Redaktion treu bleiben. Wir sind in der Redaktion alle miteinander befreundet – es fühlt sich an wie eine zweite Familie. Was die Zukunft bringt, wird sich zeigen.


##### „In der Redaktion arbeiten wir aber immer noch wie am Anfang: mit sehr viel Passion“
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**Wie erlebten Sie die Entwicklung der Marke, vom TV-Format zum Kinofranchise?**

**Antonia Simm**: Der größte Schub kam während der Pandemie, als unsere Folgen im Homeschooling eingesetzt wurden. Da haben wir gemerkt, wie stark die Marke gewachsen ist. In der Redaktion arbeiten wir aber immer noch wie am Anfang: mit sehr viel Passion. Für uns ist es ein großes Privileg, Kinofilme machen zu dürfen, die den Spirit der Fernsehsendungen in größeren Bildern und Geschichten erzählen.

Antonia Simm zu „Checker Tobi 3“: „Ein ganz schöner Ritt“