Kinderfilm gibt Kinodebüt: Authentizität im Mittelpunkt
Mit ihrem ersten Kinofilm "Blindgänger" wagt sich die Kinderfilm GmbH an einen ambitionierten Stoff: Die zarte Liebesgeschichte eines Mädchens an der Schwelle zum Erwachsenwerden bestimme den Film, so Produzentin Ingelore König.
Die blinde Marie verliebt sich in den jungen Russlanddeutschen Herbert. Bernd Sahling inszeniert seinen ersten fiktionalen Stoff. In zwei seiner Dokumentarfilme stellte er bereits ein blindes Mädchen in den Mittelpunkt. Authentizität waren Regisseur und Produzentin äußerst wichtig, sodass die blinden Figuren auch von sehbehinderten Kindern gespielt wurden. Das Kinder-Casting gestaltete sich entsprechend schwerer als üblich. Sahling suchte deutschlandweit in Sehbehindertenschulen nach den Darstellern. Und auch der Russlanddeutsche war nicht leicht zu finden, da Kinder mit diesem kulturellen Background selten in Agenturen verzeichnet seien, berichtet König und betont: "Wir wollten aber die andere Kultur vermitteln." Oleg Rabcuk hat Sahling schließlich in einem Heim für Spätaussiedler in Halle entdeckt. Die Erwachsenen-Hauptrolle übernahm Dominique Horwitz. "Durch ausreichende Drehtage und eine sehr gute und überaus intensive Vorbereitung herrscht die nötige Ruhe", so König. Vom 14. Januar bis 6. März drehte man in Thüringen und Sachsen-Anhalt.