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Es sind harsche Worte, die die Erklärung der US-Schauspielergewerkschaft SAG-AFTRA begleiten, in der das Scheitern der Verhandlungen mit der Produzentenvertretung AMPTP bekanntgegeben und die Abstimmung über einen Streik verkündet wird.

Laut SAG-AFTRA-Präsidentin [Fran Drescher](/person/fran-drescher) seien die Einlassungen der AMPTP auf Kernforderungen ihrer Gewerkschaft „beleidigend und respektlos“ gegenüber dem „massiven Beitrag“ gewesen, den die Schauspieler zur Filmindustrie leisteten. „Die Unternehmen haben sich geweigert, ernsthaft auf einzelne Punkte einzugehen und haben uns bei anderen komplett geblockt. Solange nicht nach Treu und Glauben verhandelt wird, können wir nicht einmal damit beginnen, eine Einigung zu erzielen.“

Nachdem man über mehr als vier Wochen in den Gesprächen mit der AMPTP keine Annäherung erzielt habe, habe sich die Verhandlungsdelegation der Gewerkschaft einstimmig entschieden, dem Vorstand den Streik zu empfehlen, die Abstimmung darüber soll am Donnerstagmorgen US-Zeit erfolgen.

Verhandlungsführer Duncan Crabtree-Ireland erklärte: “Studios und Streamer haben massive Veränderungen an den Geschäftsmodellen vorgenommen, während Sie darauf beharren, unsere Verträge in Bernstein einzuschließen. So behandelt man keinen wertvollen und respektierten Partner, der essentielle Beiträge liefert. (…) Studios und Streamer haben die Entschlossenheit unserer Mitglieder unterschätzt - wie sie nun mit voller Wucht erfahren werden.“

Die AMPTP beurteilt die Situation naturgemäß völlig anders. In einem nur rund eine Stunde nach Mitternacht Westküstenzeit veröffentlichten Statement heißt es: „Wir sind zutiefst darüber enttäuscht, dass SAG-AFTRA sich dazu entschlossen hat, die Verhandlungen zu verlassen. Diese Wahl hat die Gewerkschaft getroffen, nicht wir.“ Damit seien die Angebote zu „historischen Erhöhungen bei Gagen und Erfolgsbeteiligungen“ in den Wind geschlagen worden, wie unter anderem auch „substanziell höhere Beiträge zu Alters- und Gesundheitsversorgung“ - und nicht zuletzt ein „bahnbrechender Vorschlag“ zum Umgang mit K.I., der beispielsweise den Schutz der digitalen Schauspieler-Konterfeis beinhaltet habe. „Anstatt weiter zu verhandeln hat uns die SAG-AFTRA auf einen Kurs gebracht, der die finanziellen Härten für Tausende, deren Lebensunterhalt von dieser Industrie abhängt, noch verschärfen wird.“

Sollte - was absehbar ist (Anfang Juni hatten sich 98 Prozent der SAG-AFTRA-Mitglieder für den Fall des Falles für einen Streik ausgesprochen) - ein Votum im Sinne des Streiks erfolgen, wäre dies das erste Mal seit 1980, dass die Schauspieler der Film- und TV-Industrie  streiken - und das erste mal seit 1960 (damals stand übrigens Ronald Reagan der SAG vor)...

Hollywoods Schauspieler auf dem Weg zum Streik